Bestimmung des humanen intestinalen Mikrobioms mittels Genomsequenzierung der Darmflora inklusive Parasiten
Mehr als die Hälfte aller menschlichen Immunzellen sind im Darm angesiedelt. Dies lässt bereits auf die große Bedeutung der Darmgesundheit für unser gesamtes Wohlbefinden schließen. Die Darmbakterien trainieren unser Immunsystem, deren Zusammensetzung und Artenvielfalt eine große Rolle für unsere Gesundheit einnimmt. Zusammen bilden diese die hochkomplexe und sehr diverse Darmflora.
Viele Faktoren wie die individuellen Ernährungsgewohnheiten, der Stresspegel, chronische Erkrankungen sowie akute Infektionen können das empfindliche Gleichgewicht der Darmflora gefährden. In der Folge steigt zum Beispiel das Risiko für Darmprobleme bzw. Verdauungsbeschwerden, für Allergien und Infekte. Mit diesem Darm-Mikrobiom Test inklusive Parasiten erfahren Sie mehr über Ihre aktuelle Darmgesundheit. Dabei werden modernste labormedizinische Methoden genutzt (DNA-Sequenzierung) und viele unterschiedliche Analysen durchgeführt.
Heute wissen wir, wie wichtig die Gesundheit des Darms für unser gesamtes Leben ist. Schon dies ist ein Grund dafür, sich einen Überblick über den aktuellen Florastatus zu verschaffen. Sie können aus dem Ergebnis auch ableiten, wie Sie Ihre Darmflora am besten unterstützen und ihr Gleichgewicht fördern können. Das trägt dazu bei, Ihr Risiko für Erkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten zu senken.
Ein wichtiger Vorteil dieses Tests sind die eingesetzte, hochmodernen Next-Generation-Sequencing-Methode und das Multiplex Real-Time-PCR-Verfahren.
Die Analyse des Darm-Mikrobioms wird mittels DNA-Sequenzierung (Next-Generation-Sequenzierung) durchgeführt und erkennt fast alle bisher bekannten Bakterien. Mittels DNA-Squenzierung können die Auswirkungen des individuellen hochkomplexen Mikrobioms auf die Kolonisationsresistenz, Verdauungsprozesse, Absorption von Nährstoffen und Vitaminen wie auch auf die Immunität präziser beurteilt werden. In diesem molekular-biologischen Testverfahren werden auch anaerobe Bakterien auf höchstem technischen Niveau erfasst, die sich nicht kulturell anzüchten lassen.
Das Multiplex Real-Time-PCR-Verfahren ist im Vergleich zu den immunologischen oder mikroskopischen Methoden sehr präzise. Damit kann zweifelsfrei erkannt werden, um welchen Parasitentyp es sich handelt.
Besonders wichtig könnte der Test für Sie sein, wenn Sie
Wir benötigen für die Untersuchung eine kleine Stuhlprobe von Ihnen. Wie Sie genau dabei vorgehen, lesen Sie in der beiliegenden Anleitung. Verschließen Sie das Röhrchen fest und nutzen Sie das Versandgefäß für die sichere Beförderung.
Für den Versand liegt Ihrem Test eine frankierte Versandtasche bei. So ist auch das Verschicken problemlos möglich. Bei hohen Temperaturen oder Frost geben Sie diese bitte direkt in einer Postfiliale ab.
Nach circa 14 Werktagen wird Ihnen Ihr Befund von unserem Partnerlabor GANZIMMUN per Post übermittelt. Sie können die Ergebnisse auch online abrufen. Wenn Sie möchten, schicken wir diese zusätzlich an eine von Ihnen ausgewählte Praxis.
Bei diesem Darmtest ermitteln wir zahlreiche Laborwerte, um einen Überblick über Ihre Darmflora zu erhalten. Dazu gehören beispielsweise der pH-Wert sowie die Mengen bestimmter Bakterien, Bakterienstämme, Hefen sowie Parasiten.
Die zentralen Bioindikatoren haben folgende Relevanz für Ihre Gesundheit:
Als Biodiversität des Darm-Mikrobioms bezeichnet man die Vielfalt der Mikroorganismen, die in ihm enthalten sind. Grundsätzlich gilt, dass eine große Vielfalt Ihrer Gesundheit dient. Sie sorgt dafür, dass vorübergehende Dysbiosen schnell wieder ausgeglichen werden können. Analog dazu gefährdet eine geringe Diversität des Darm-Mikrobioms das Immunsystem. Betroffene Personen erkranken häufiger an akuten und chronischen Infekten und neigen stärker zu Allergien oder Unverträglichkeiten.
Im Rahmen des Tests bestimmen wir auch Ihren sogenannten FODMAP-Index. FODMAP steht für „Fermentable Oligosaccharides, Disaccharides, Monosaccharides And Polyols“ (kurzkettige, leicht fermentierbare Kohlenhydrate sowie Zuckeralkohole, die natürlicherweise in zahlreichen Nahrungsmitteln enthalten sind). Ist dieser Wert höher als empfohlen, kann eine Neigung zu reizdarmähnlichen Beschwerden entstehen.
Sind die Mengen aller Bakterien und anderen Bestandteile der Darmflora ermittelt, kann festgestellt werden, ob eine Dysbiose vorliegt. Sie erhalten hierzu eine ausführliche, verständliche Auswertung inklusive der Erklärung möglicher Auswirkungen.
So kann beispielsweise eine vermehrte Fäulnisflora (entsteht vor allem durch Aufnahme von Fetten und Eiweißen) zur verstärkten Bildung von Gasen, zu Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen führen. Wenn dieser Zustand über längere Zeiträume besteht, können giftige Stoffe im Körper überhandnehmen und beispielsweise die Darmschleimhaut schädigen. Auch falls sich andere Bakterienarten oder bestimmte Hefen zu stark im Darm vermehrt haben oder wenn schädliche Keime gefunden werden, können Sie dies dem Laborbefund entnehmen.
Auch den sogenannten Enterotyp ihrer Stuhlprobe bestimmen wir im Rahmen dieses Tests. Insgesamt gibt es drei unterschiedliche Enterotypen, die unter anderem vom Ernährungsmuster des jeweiligen Menschen abhängen. Ändert sich die Ernährungszusammensetzung über einen längeren Zeitraum, so kann sich der Enterotyp auch ändern. Welcher Enterotyp auf Ihre Darmflora zutrifft, wird anhand der Keimgattungen ermittelt, die bei Ihnen überwiegen. Der Enterotyp I zeichnet sich zum Beispiel durch ein hohes Maß an Bacteroides spp. aus.
Studien deuten darauf hin, dass es Zusammenhänge zwischen Enterotypen und der Neigung zu bestimmten Erkrankungen gibt. So wurden beispielsweise Verbindungen zwischen Enterotyp III und Atherosklerose beschrieben.
Die beiden Bakterienstämme Firmicutes und Bacteroidetes sind zu einem großen Anteil im menschlichen Darm vertreten. Sie machen zusammen rund 90% der Bakterien in unserem Darm-Mikrobiom aus. Bakterien des Stammes Firmicutes bauen unverdaute Nahrungsbestandteile im Darm ab und stellen sie als zusätzliche Energiequelle zur Verfügung. So können Menschen mit einer hohen Firmicutes/Bacteriodetes-Ratio (=Verhältnis) oftmals einige Nahrungsbestandteile besser verwerten, als Menschen bei denen der Bakterienstamm Bacteroidetes überwiegt. Daher messen wir im Rahmen dieses medivere-Tests das Verhältnis der beiden Bakterienstämme zueinander.
Die Bezeichnung „mukosaprotektiv“ bedeutet „schleimhautschützend“. Dieser Teil der Darmflora hat also die Aufgabe, die Darmschleimhaut vor Schäden zu bewahren. Die wichtigsten Vertreter dieser Bakteriengruppe sind Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii. Ist die Menge der beiden Bakteriengruppen reduziert, kann es beispielsweise leichter zu Entzündungen und Infekten kommen. Eine mögliche Gegenmaßnahme besteht in einer Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreichere Kost.
Diese Bakterien haben einen direkten Einfluss auf das zentrale Nervensystem und damit auch auf die Psyche. Die meisten von ihnen stellen die sogenannteγ-Aminobuttersäure (auch „GABA“ genannt) her. Diese wird von Rezeptoren im Darm aufgenommen und beeinflusst (neben den oben genannten Bereichen) auch unser Schmerzempfinden und die Funktion des Immunsystems. Die wichtigsten Bakterien sind hier Lactobacillus plantarum und Bifidobacterium adolescentis.
Buttersäure (Butyrat) wird von verschiedenen Bakterienarten hergestellt, zum Beispiel von Faecalibacterium prausnitzii, Eubacterium spp., Roseburia spp., Ruminococcus spp. und von Butyrivibrio crossotus. Diese Bakterien sind sehr wertvoll für unseren Organismus, denn sie wirken unterstützend, Entzündungsprozesse zu hemmen.
Sind die Buttersäurewerte vermindert, kann es häufiger zu Entzündungen kommen. Außerdem kann das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom entstehen, bei dem die Darmschleimhaut durchlässiger wird. Entzündliche Darmerkrankungen, Reizdarmsyndrom, Nahrungsmittelunverträglichkeiten und Zöliakie können bei niedrigeren Buttersäurewerten verstärkt auftreten.
Der Begriffe Mucin bezeichnet den strukturgebenden Bestandteil des Schleims, hier der Darmschleimhaut. Durch ihre mucinfördernde Wirkung unterstützen die Bakterienarten die Erhaltung einer intakten Darmbarriere. Zu den sogenannten mucindegradierende Bakterien zählen vor allem Akkermansia muciniphila und Prevotella-Spezies. Kennzeichnend für sie ist, dass sie Mucin abbauen können und für die Erneuerung der physiologischen Mucinschicht essenziell sind.
Bakterien wie Desulfovibrio spp., Desulfomonas spp. und Desulfobacter spp., reduzieren Sulfat und können größere Mengen von Sulfiden bilden. Durch ihre Aktivität entsteht Schwefelwasserstoff im Körper – eine für Zellen schädliche Substanz. Vermehren sich die sulfatreduzierenden Bakterien zu stark, kann dies zu einer chronischen Entzündung des Darmepithels (Bestandteil der Darmwand an der Darminnenseite) führen.
Diese Organismen wie zum Beispiel Methanobrevibacter spp. oder Methanobacterium spp. wandeln unter anderem Wasserstoff und Kohlendioxid in Methan um. Ist ihr Vorkommen im Darm zu groß, kann es zum sogenannten „Overgrowth-Syndrom“ kommen. Dieses steht vor allem mit dem Reizdarmsyndrom in Verbindung. Auch Verstopfung, Darmträgheit, Blähungen bzw. übermäßige Gasbildung im Darm und eine überhöhte Gewichtszunahme können die Folgen einer solchen Fehlbesiedelung sein.
Diese Bakterien sind für die Spaltung bestimmter Kohlenhydrate (auch Saccharide genannt) wichtig. Bei dieser Spaltung entsteht Milchsäure, die wiederum anderen Bakterien (z.B. Ruminococcus bromii, Faecalibacterium prausnitzii) als Basis für die Herstellung von Buttersäure dient. Als besonders gesundheitsförderlich gilt hier das Bifidobacterium adolescentis. Es trägt unter anderem zur Entzündungshemmung bei.
Diese Keime enthalten in ihrer Außenmembran Lipopolysaccharide (kurz LPS). Diese können, wenn sie in die Darmschleimhaut eindringen, Entzündungen im Darm auslösen. Insbesondere bei Menschen mit einem Leaky-Gut-Syndrom kann dies passieren, denn hier ist die Darmschleimhaut durchlässiger für Keime. In der Folge kann zum Beispiel Fieber entstehen. Darüber hinaus können LPS-Keime geringfügige, aber chronische Entzündungen hervorrufen, die man auch als „silent Inflammation“ bezeichnet.
Candida spp., Candida albicans, Geotrichum candidum, Saccharomyces cerevisiae und Schimmelpilze.
Blastocystis hominis, Cyclospora cayetanensis, Cryptosporidium spp., Dientamoeba fragilis, Entamoeba histolytica und Giardia lamblia
Bitte beachten Sie, dass Sie mit Ihrem Testergebnis keine Diagnose, aber einen ausführlichen Befund sowie eine Risikoeinschätzung erhalten. Die angegebenen Risiken ermittelt unser akkreditiertes Partnerlabor GANZIMMUN auf der Basis von aktuellen wissenschaftlichen Studien. Die Ergebnisse setzen statistische Beziehungen zwischen Keimen und spezifischen Krankheitsbildern in Bezug zu Ihrem Mikrobiom.
Wir erstellen Ihre Risikoparameter für diverse Krankheitsbilder und Gruppen von Erkrankungen. Dazu gehören insbesondere
Damit Sie Ihre Laborergebnisse schnell und einfach überblicken können, erhalten Sie weitaus mehr als eine zahlenmäßige Betrachtung. Ihr Befund beinhaltet individuelle Infografiken, zum Beispiel zur Verteilung der Bakterienstämme in Ihrem Darm, zum FODMAP-Index und zu eventuellen Gesundheitsrisiken, die bei Ihnen vorliegen.

Ist Ihre Darmflora aus dem Gleichgewicht geraten, kann dies zu vielfältigen Beschwerden und Erkrankungen führen. Die Bandbreite reicht von Blähungen und leichten Bauchschmerzen bis hin zu schweren Erkrankungen, zum Beispiel Darmentzündungen oder dem Leaky-Gut-Syndrom.
Besonders häufig kommen bei Darmflorastörungen folgende Symptome vor:
Unsere Darmflora ist ein System von Mikroorganismen, das in den meisten Fällen hervorragend funktioniert. Das Mikrobiom des Darms kann eindringende Bakterien und Fremdstoffe abwehren bzw. beseitigen und es kann sich auch bei Störungen oft schnell wieder regenerieren.
Bei Vorliegen bestimmter Risikofaktoren kann dieses System allerdings gestört werden, zum Beispiel durch
Bei diesem Darm-Mikrobiom-Test erhalten Sie von unseren akkreditierten Partnerlabor GANZIMMUN in Mainz einen umfangreichen Befund. In diesem sind ausführliche Erläuterungen zu den Werten enthalten, die wir aus Ihrer Stuhlprobe ermittelt haben. Hinzu kommen Grafiken und Empfehlungen, die ebenfalls speziell auf Ihre Darmflora abgestimmt sind.
Aus diesem Überblick können Sie sicherlich schon ablesen, in welche Richtung Sie handeln sollten. Weichen beispielsweise zentrale Werte von den Referenzwerten ab, ist der Besuch bei Ihrem Arzt oder Therapeuten empfehlenswert.
Die Therapie einer Darmflorastörung ist individuell. In vielen Fällen lässt sich durch Ernährungsumstellungen schon sehr viel erreichen. Bei anderen Dysbiosen kann beispielsweise die Einnahme von Medikamenten oder auch von Probiotika sinnvoll sein.