Labortest zum Nachweis einer Helicobacter pylori Infektion. Der Körper bildet als Reaktion auf eine solche Infektion Antikörper gegen das Bakterium. Diese Antikörper können im Stuhl der Betroffenen nachgewiesen werden.
Helicobacter pylori ist ein Bakterium, welches den Magen besiedelt und zu verschiedenen Beschwerden und Erkrankungen im Magen-Darm-Bereich führen kann. Dazu zählen unter anderem Magenschleimhautentzündungen, Magengeschwüre oder Zwölffingerdarmgeschwüre. Die Infektion erfolgt meist im Kindesalter und der Erreger bleibt, falls keine Gegenmaßnahmen erfolgen, ein Leben lang im Körper.
Eine Infektion mit Helicobacter pylori kann zu Beschwerden führen und Erkrankungen begünstigen. Daher ist es wichtig, diesen auf den Grund zu gehen. Bei manchen Personen ist der Test auch für ein Screening sinnvoll, wenn eine Magenspiegelung nicht möglich ist. Beispielsweise bei Kindern. Auch bei Menschen ohne Symptome kann auf eine Infektion mit Helicobacter pylori untersucht werden.
Denn bleibt eine Infektion mit dem Bakterium über längere Zeit unerkannt, gilt dies als Risikofaktor für die Entstehung von akuten und chronischen Magenentzündungen, insbesondere bei bestimmten Risikogruppen. Das Testergebnis bietet einen schnellen Hinweis, ob eine Infektion mit Helicobacter pylori vorliegt. Sie können ihn problemlos zuhause durchführen.
Für die Untersuchung, auf eine Infektion mit Helicobacter pylori genügt die Einsendung einer Stuhlprobe. Im Testset finden Sie die Anleitung und alle benötigten Materialien.
Damit die Rücksendung schnell und unkompliziert gelingt, erhalten Sie einen frankierten Umschlag. Bei hohen Außentemperaturen geben Sie den Umschlag am besten direkt in einer Postfiliale ab.
Das Resultat der Untersuchung erhalten Sie von unserem Laborpartner schon nach 5 bis 7 Werktagen. Ihre Ergebnisse erhalten Sie per Post und sind außerdem über die Befundabfrage abrufbar.
Da der Nachweis einer Helicobacter pylori-Infektion mittels Bakterienkultur sehr aufwändig ist, haben sich in der Praxis andere, sinnvolle Labortests etabliert.
Das Helicobacter pylori-Antigen ist ein Eiweißstoff, auf der Oberfläche des Bakteriums. Zeigt der Test ein positives Ergebnis, ist dies ein starker Hinweis auf eine Infektion mit Helicobacter pylori. Ein negativer Helicobacter pylori-Test aus der Stuhlprobe weist darauf hin, dass mit hoher Wahrscheinlichkeit derzeit keine Infektion vorliegt.
Da die Bakterienmenge zum Testzeitpunkt unterhalb der Nachweisgrenze liegen könnte, sollten bei anhaltenden Beschwerden weitere Untersuchungen erfolgen. Eine Stuhlprobe kann sehr inhomogen sein, sodass die Bakterien auch bei Betroffenen nicht in jeder Probe nachgewiesen werden können, selbst wenn eine Infektion vorliegt. Um ein sicheres negatives Ergebnis zu erhalten, wird empfohlen, den Test dreimal durchzuführen. Hierzu können Sie sich von unserem Service-Team oder Ihrem Therapeuten beraten lassen.

In vielen Fällen kann sich durch eine bestehende Infektion durch Helicobacter pylori eine Magenschleimhautentzündung (Gastritis) entwickeln. Diese verläuft bei vielen Betroffenen symptomlos, kann sich aber in manchen Fällen durch folgende Symptome bemerkbar machen:
Außerdem sind circa 20 Prozent der Menschen mit Helicobacter pylori-Infektionen von Refluxbeschwerden betroffen. Dabei handelt es sich um einen gesteigerten Rückfluss des sauren Mageninhaltes in die Speiseröhre, was zu Sodbrennen und Schmerzen hinter dem Brustbein führen kann.
Die bakterielle Infektion steigert unter anderem das Risiko für folgende Erkrankungen:
Studien zeigen, dass derzeit (Stand 2019) mehr als 50 % der Weltbevölkerung von Helicobacter pylori-Infektionen betroffen sind. In Westeuropa ist die Verbreitung wesentlich geringer und liegt beispielsweise in Deutschland bei 35 % (28,5 Millionen Menschen)*. Die meisten Infektionen finden heutigen Erkenntnissen zufolge im Kindesalter statt.
Folgende Risikofaktoren können Risikofaktoren die Infektion bzw. das Auftreten von Beschwerden begünstigen:
Falls Ihr Test auf eine Infektion mit Helicobacter pylori hinweist, sollten Sie auf jeden Fall Rücksprache mit Ihrem Arzt oder Therapeuten halten. Vor allem dann, wenn Sie zur Gruppe der Risikopatienten (siehe oben unter „Welche Risikofaktoren begünstigen diese Infektion?“) gehören, wird dieser eventuell weitere Untersuchungen empfehlen, zum Beispiel eine Gastroskopie (Magenspiegelung).
Um die Infektion zu behandeln, wird oft eine sogenannte Eradikationstherapie durchgeführt. Unter Eradikation versteht man die vollständige Beseitigung der auslösenden Keime, hier also des Bakteriums Helicobacter pylori. Dafür können unterschiedliche Medikamente genutzt werden.
Vor allem im Falle einer akuten Magenschleimhautentzündung können Sie auch selbst viel tun, damit es Ihnen bald wieder besser geht. Verzichten Sie beispielsweise auf das Rauchen und Alkoholkonsum. Vermeiden Sie außerdem den Genuss von Lebensmitteln, die die Magensäurebildung stimulieren. Dies sind u.a. Kaffee, Fruchtsäfte, scharfe Gewürze sowie sehr fettige oder zuckerhaltige Mahlzeiten.
*Quelle: Hooi JKY, Lai WY, Ng WK, et al. Global prevalence of Helicobacter pylori infection: Systematic review and meta-analysis. Gastroenterology 2017;153:420–9. (Verfügbarkeit: Open access)