Vitamin D Mangel erkennen: Analyse des Calcidiol (25-Hydroxycholecalciferol)-Spiegel zur Bestimmung des Vitamin D-Status
Eine ausreichende Vitamin D-Versorgung ist für die Erhaltung der Muskelfunktion und für die Knochengesundheit grundlegend. Wenn Sie vermuten, von einem Vitamin D-Mangel betroffen zu sein oder typische Symptome aufweisen, kann Ihnen dieser Test Klarheit verschaffen.
Unser Körper benötigt Vitamin D. Es ist an vielen Stoffwechselvorgängen beteiligt:
Unser Körper produziert nur dann ausreichend Vitamin D, wenn wir uns genügend im Sonnenlicht aufhalten. Je nach Jahres- und Tageszeit sind dafür täglich 5 bis 25 Minuten Aufenthalt im Sonnenlicht notwendig. Im Herbst und Winter nimmt die Sonneneinstrahlung in der Dauer und Intensität ab. Zudem tragen wir dann dickere Kleidung oder schaffen es tagsüber vielleicht nicht, genügend Zeit im Sonnenlicht zu verbringen. Fast 60 Prozent der Menschen in Deutschland erreichen nicht die wünschenswerte Vitamin D-Konzentration, um von der Schutzwirkung von Vitamin D zu profitieren. Wenn Sie Gewissheit möchten, ob Sie ausreichend versorgt sind, lassen Sie Ihren Vitamin D-Spiegel testen.
Entnehmen Sie mithilfe der beiliegenden Lanzette aus dem Testset etwas Blut aus der Fingerkuppe und geben Sie Ihre Probe in das beiliegende Probengefäß. Eine ausführliche Anleitung mit Tipps zur Blutentnahme liegt Ihrem Testpaket bei.
Bringen Sie die Probe in dem vorbereiteten Kuvert noch am Tag der Probenentnahme zur Post. Bei extremer Hitze am besten direkt am Postschalter abgeben. Bitte versenden Sie die Probe zwischen Montag und Donnerstag, nicht zum Wochenende oder vor einem Feiertag.
Nach etwa 5-7 Tagen erhalten Sie Ihren persönlichen Befund. Wird bei Ihnen ein Vitamin D-Mangel nachgewiesen, besprechen Sie das weitere Vorgehen bitte mit Ihrem Arzt oder Therapeuten. Gerne senden wir den Befund mit einer Empfehlung an Ihre betreuende Praxis.
Bei einem Test wird der Calcidiolspiegel im Blutserum bestimmt. Calcidiol ist die Speicherform des Vitamin D, welches in hoher Konzentration im Blutserum zu finden ist.
Im Körper wird zunächst Cholesterin zu Provitamin D (7-Deyhdrocholesterol) umgewandelt, welches in der Haut in ausreichender Menge vorhanden ist. Wird die Haut der Sonne ausgesetzt (UV-B-Strahlung), entsteht daraus zunächst das Prävitamin D3 und in einer weiteren Umwandlungsreaktion schließlich Vitamin D3 (Cholecalciferol). Über den Blutkreislauf gelangt Vitamin D3 aus der Haut oder dem Darm in die Leber, wo es in einem Reaktionsschritt zum sogenannten Calcidiol (25-Hydroxycholecalciferol) umgewandelt wird. In einem weiteren Schritt wird es dann über die Niere in das Hormon Calcitriol (1,25- Dihydroxycholecalciferol) – die aktive Form von Vitamin D3 – umgewandelt. Erst in Form von Calcitriol ist das Vitamin D3 physiologisch aktiv und kann in der Zelle wirken.
Die Bestimmung von Calcidiol ist eine gängige und gut etablierte Methode zur Abschätzung der Vitamin D-Versorgung.
Auf der Basis verschiedener Studien geht man von folgenden Referenzwerten aus:
Eine bundesweite Studie (DeViD) mit Erwachsenen, die zum Ende der Winterzeit durchgeführt wurde, zeigte bei 92 % der Untersuchten eine unzureichende Vitamin D-Versorgung und bei 74 % einen Mangel bis hin zu einem schweren Mangel. Nur etwa 8 % der Probanden hatten eine ausreichende Vitamin D- Versorgung.

Ein Mangel liegt vor, wenn der Bedarf an Vitamin D nicht gedeckt wird. Bei einem starken Mangel können schwerwiegende Symptome auftreten. Bei einer Unterversorgung (Insuffizienz) wird das schützende Potential von Vitamin D nicht genutzt.
Mögliche Symptome eines Vitamin D-Mangels sind:
Muskelschwäche
Wenn Vitamin D an den Vitamin D-Rezeptoren der Muskelzelle fehlt, kann es zur Muskelschwäche kommen. Personen mit einem ausgeprägten Mangel an Vitamin D weisen daher ein erhöhtes Sturzrisiko auf.
Untermineralisierung der Knochen
Steht dem Organismus zu wenig Vitamin D zur Verfügung, kann es zu einer sogenannten Untermineralisierung der Knochen kommen. Dem Knochen fehlen Mineralstoffe, was die Stabilität der Knochen beeinträchtigt. Hinzu kommt, dass der Knochen sich nicht mehr optimal erhalten und regenerieren kann. Das Risiko für Knochenbrüche ist in diesem Fall erhöht.
Osteoporose und Osteomalazie
Ein Vitamin D-Mangel im Erwachsenenalter kann zur Entstehung von Osteoporose (Knochenschwund) beitragen und sogar zu Osteomalazie (Knochenerweichung) führen. Die Einlagerung von Mineralstoffen in den Knochen ist in diesem Fall gestört und die Stabilität der Knochen gefährdet. Typische Symptome können dumpfe, generalisierte Knochenschmerzen, Muskelschwäche und Ermüdungsbrüche (Insuffizienzfrakturen), Skelettschmerzen oder auch Verbiegungen von Knochen sein.
Häufiger als der tatsächliche Mangel ist die Vitamin D-Unterversorgung. Aufgrund von unzureichendem Aufenthalt in der Sonne und unserer Ernährungsgewohnheiten ist davon auszugehen, dass eine Vitamin D-Unterversorgung in den Wintermonaten in Deutschland weit verbreitet ist. Eine Unterversorgung muss nicht, kann aber mit Symptomen einhergehen, wie:
Zudem erhöht eine Vitamin D-Unterversorgung das Risiko für
Verschiedene Faktoren erhöhen das Risiko einer Vitamin D-Unterversorgung. So gehören Menschen ab ca. 65 Jahren zur Risikogruppe, da die Fähigkeit der Haut, Vitamin D zu bilden, im Alter nachlässt. Diese tritt bei Frauen häufiger auf als bei Männern. Weshalb das so ist, ist ungeklärt. Auch bei Menschen, die sich kaum oder gar nicht im Freien aufhalten (können), ist das Risiko für eine Vitamin D-Unterversorgung erhöht. Das betrifft bspw. mobilitätseingeschränkte und pflegebedürftige Menschen oder Patienten in stationärer Behandlung.
Zur Risikogruppe für eine Unterversorgung zählen des Weiteren:
Gehören Sie zu einer Risikogruppe oder weisen Sie Symptome auf, die für eine Vitamin D-Unterversorgung typisch sind? Dann kann eine Labordiagnostik sinnvoll sein.
Auch Medikamente können einen Risikofaktor darstellen und sich negativ auf den Vitamin D-Stoffwechsel auswirken. Zu den Medikamenten gehören u.a.:
Falls Sie regelmäßig Medikamente einnehmen, fragen Sie Ihren Arzt oder Apotheker, ob diese den Vitamin D-Stoffwechsel (Synthese, Aufnahme oder Ausscheidung von Vitamin D) beeinflussen können.