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Burnout, Stress oder Erschöpfung: Wenn alles zu viel wird.

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Burnout Symptome erkennen und vorbeugen. Machen Sie den Burnout-Test!

Manchmal kommt einfach alles zusammen. Überforderung am Arbeitsplatz, Stress in der Familie, ständige Erreichbarkeit, Belastungen durch Schicksalsschläge und vieles mehr können unser Leben und Wohlbefinden stark beeinträchtigen. Entsteht aus einer solchen Situation heraus eine persönliche Krise, fällt oft der Begriff Burnout. Schon seit den 1970er Jahren befassen sich Wissenschaftler intensiv mit diesem Phänomen, auch wenn es bis heute keine exakte wissenschaftliche Definition dafür gibt. Symptome wie Erschöpfung, Überforderung und Lustlosigkeit verbinden jedoch alle Betroffenen. 

Experten gehen von einer sehr hohen Anzahl an Menschen mit Burnout aus. So ist beispielsweise auf den Gesundheitsseiten gesund.bund.de des Bundesministeriums für Gesundheit von bis zu neun Millionen Betroffenen in Deutschland die Rede. 

Für jeden Einzelnen ist es wichtig, Anzeichen für Überlastungen und Burnout früh zu erkennen. Nur so ist es möglich, die Lebensqualität zu sichern und sich möglichst schnell wieder aus belastenden Situationen zu befreien. Liegt ein Burnout vor und/oder wurden Erkrankungen wie eine Depression erkannt, lassen sich die unterschiedlichsten Maßnahmen ergreifen. Welche dies sind, richtet sich vor allem nach der Intensität und Art der Beschwerden. Die Möglichkeiten reichen von einer Umstellung der Lebensgewohnheiten (z.B. Ernährung, Bewegung, Entspannung) bis hin zu gezielten Maßnahmen wie Psychotherapie oder eine medikamentöse Behandlung.

Burnout als Krankheit anerkannt

Die WHO hat seit Januar 2022 Burnout als Krankheit anerkannt und benennt drei Dimensionen, die für eine Burnout-Diagnose maßgeblich sind:

  • Gefühl von Erschöpfung
  • zunehmende geistige Distanz oder negative Haltung zum eigenen Job
  • verringertes berufliches Leistungsvermögen

Per Definition handelt es sich dabei somit ausschließlich um eine Krankheit, die auf chronischen Stress am Arbeitsplatz zurückgeführt wird: "Stress am Arbeitsplatz, der nicht erfolgreich verarbeitet werden kann".

 


Burnout Symptome und Anzeichen

 

Ist es wirklich Burnout? Symptome und Anzeichen erkennen:

Ein Burnout entsteht nicht über Nacht, sondern ist ein schleichender Prozess. Meist beginnt es mit übertriebenem Ehrgeiz, dem Zwang sich beweisen zu wollen und der daraus resultierenden verstärkten Einsatzbereitschaft. Dies führt zur Vernachlässigung der eigenen Bedürfnisse, auftretende Konflikte und Probleme werden verdrängt. Die Betroffenen ziehen sich immer mehr zurück oder fallen durch extreme Verhaltensänderungen auf. Die letzten Stufen des Burnouts werden von einer großen inneren Leere sowie geistiger, körperlicher und emotionaler Erschöpfung geprägt. In der Folge treten Beschwerden wie beispielsweise ein geschwächtes Immunsystem, Herz-Kreislauf- oder Magen-Darm-Erkrankungen auf.

Es existiert keine einheitliche Liste möglicher Symptome. Daher gehen die Meinungen und Definitionen selbst unter Experten auseinander. Unter anderem werden die folgenden Anzeichen in Verbindung mit Burnout und Erschöpfungszuständen genannt: 

  • Erschöpfung, insbesondere auf emotionaler Ebene: Viele Betroffene berichten von einer ausgeprägten Niedergeschlagenheit, fühlen sich häufig müde und „kaputt“. Es fällt ihnen schwer, abzuschalten und Freude zu empfinden.

  • Emotionale Belastung und Entfremdung im Job: In der Burnout-Situation fällt häufig schon der Weg zur Arbeit schwer, die Gedanken an den Job kosten Kraft und sorgen für ein Belastungs- und Frustrationsgefühl. Die berufliche Tätigkeit wird nicht mehr oder nur noch selten als erfüllend empfunden, die Betroffenen stumpfen emotional ab und können sich schlechter motivieren.

  • Die Leistungsfähigkeit nimmt ab: Wenn Kraft und die Identifikation mit den eigenen Aufgaben schwinden, leidet in der Regel auch die Leistungsfähigkeit. Dies kann den beruflichen, aber auch den privaten Bereich betreffen. So kann beispielsweise die Fähigkeit, Angehörige zuhause weiter zu pflegen oder sich um die Kinder zu kümmern beeinträchtigt werden. Zudem sind mangelnde Konzentration und Motivation typisch für das Beschwerdebild. 


Wichtig: Es gibt einige Erkrankungen, die sich ebenfalls durch einige der oben genannten Anzeichen äußern. Daher ist es wichtig, gerade bei stärkeren Beschwerden den Rat eines Arztes oder Therapeuten zu suchen.
Diese Experten können weiterführende Untersuchungen veranlassen und beispielsweise bei einer Depression umfassend helfen. 

 
 

Burnout-Test: Wie gefährdet bin ich?

Stressige Phasen hat jeder schon mal erlebt. Aber wie nah sind Sie am Burnout? Je mehr der folgenden Fragen Sie mit „Ja“ beantworten können, desto stärker sollten Sie daran arbeiten, Ihr Stresslevel zu senken.

  • Fühlen Sie sich immer häufiger müde oder antriebslos?
  • Fällt es Ihnen schwer, einzuschlafen und durchzuschlafen?
  • Sind Sie oft krank, haben Schmerzen oder Magenprobleme?
  • Ist Ihre Konzentrationsfähigkeit gesunken? 
  • Fühlen Sie sich allgemein stark gestresst?
  • Fällt es Ihnen schon seit längerer Zeit schwer zur Arbeit zu gehen?
  • Haben Sie das Gefühl Ihre Arbeit wird nicht genug wertgeschätzt?  
  • Reagieren Sie öfter gereizt, ob im Job oder in der Familie?
  • Fühlen Sie sich ängstlich oder nervös?
  • Ist es schwierig für Sie, nach der Arbeit abzuschalten und Ihre Freizeit zu genießen?
  • Sind Ihnen Ihre Mitmenschen wie Familie, Freunde, Kollegen oder auch Kunden weniger wichtig geworden?
  • Kreisen Ihre Gedanken immer stärker um Probleme?
  • Trinken Sie häufiger Alkohol, um sich zu entspannen?
  • Fühlen Sie sich vielfach frustriert und mutlos?
  • Haben Sie den Kontakt zu Freunden oder Bekannten in letzter Zeit stark reduziert?
  • Nehmen Sie sich zu wenig Zeit für Ihre eigenen Bedürfnisse?
  • Haben Sie weniger Interesse an Ihren Hobbys als früher?
  • Sind Sie öfter verzweifelt und haben das Gefühl, dass „alles zu viel ist“?

Burnout und Stress

Wer sich schützt, brennt nicht so schnell aus. Maßnahmen gegen Burnout.

Wer sich schützt, brennt nicht so schnell aus. Maßnahmen gegen Burnout.

Nicht immer ist es einfach, sich vor Überlastung zu schützen. So treten Burnout-Symptome beispielsweise oft bei Menschen auf, die im Job stark gefordert sind. Aber auch belastende Situationen im persönlichen Umfeld können entsprechende Folgen haben, zum Beispiel die Pflege von Angehörigen oder bei Alleinerziehenden. 

Dennoch gibt es einige Möglichkeiten, um nicht bis an die Grenze der Belastbarkeit zu gelangen. Selbst wenn sich nicht immer alles umsetzen lässt, können folgende Tipps helfen:

10 Tipps Burnout vorzubeugen!

  1. Der Beruf stresst? Dann sollten Sie Ihre beruflichen Rahmenbedingungen ändern, zum Beispiel durch aktives Ansprechen von belastenden und überlastenden Faktoren beim Arbeitgeber und/oder Kollegen. Falls sich keine Abhilfe schaffen lässt, kann auch ein Wechsel der Arbeitsstelle sinnvoll sein.
  2. Manchmal ist es hilfreich neue Denkansätze zu finden. Nutzen Sie beispielsweise einen Coach, um erfüllende Tätigkeiten und eine neue Perspektive mit guter Work-Life-Balance für sich zu identifizieren.
  3. Lernen Sie, Prioritäten zu setzen und auch mal „nein“ zu sagen - im beruflichen genauso wie im privaten Umfeld. 
  4. Lernen Sie, Ihre eigenen Bedürfnisse zu erkennen und ernst zu nehmen.
  5. Suchen Sie Beistand in strapaziösen Lebenssituationen. Nutzen Sie Hilfsangebote von Freunden, Familie, Vereinen oder öffentlichen Stellen. Für nahezu jede Situation gibt es passende Lösungen, zum Beispiel Hilfen für pflegende Angehörige.
  6. Gezielte Auszeiten: Auch wenn gerade kein längerer Urlaub und hinreichende Ruhephase möglich sind, gibt es oft Möglichkeiten, z.B. durch sportliche Aktivitäten, Spaziergänge in der Natur oder Gespräche einen mentalen Ausgleich zu finden.
  7. Sport und Entspannungstechniken sollten Sie zu einem festen Bestandteil Ihres Alltags machen.
  8. Wie wichtig Schlaf ist, merken wir oft erst, wenn er uns fehlt. Gönnen Sie sich genügend Ruhe. Wenn das Einschlafen schwerfällt, können beispielsweise Entspannungstechniken oder Meditationsübungen weiterhelfen. 
  9. Eine positive Lebenseinstellung entwickeln: Wer ständig nach Gründen sucht, sich schlecht zu fühlen, wird zunehmend Negativität in sein Leben ziehen. Wer positiv auf die Welt blickt, steigert sein Wohlbefinden und wird so auch erfolgreicher. Gute Laune ist ansteckend! 
  10. Gesund und lecker zugleich: Wenn Sie sich bewusst ernähren und genug trinken, kommt dies Ihrer Lebensqualität zugute. Ernährung hat sehr großen Einfluss auf den gesamten Körper und beeinflusst nicht nur die Muskeln oder das Körpergewicht, sondern zum Beispiel auch das Hormonsystem und damit die Gefühlslage. 


Stress und Hormone

Stress und Hormone: Wie gehört das zusammen?

Unser Körper reagiert sensibel auf fortwährend belastende äußere Bedingungen, u.a. kann der Hormonhaushalt aus dem Gleichgewicht geraten. 

  • Das „Stresshormon“ Cortisol
    Eine maßgebliche Rolle spielt hierbei das Hormon Cortisol. Nicht ohne Grund wird es auch als „Stresshormon“ bezeichnet, denn bei steigender Belastung, stellt der Körper es in großen Mengen her. Der Hintergrund hierzu ist folgender: Cortisol hat die Aufgabe, uns wach, leistungsfähig und konzentriert zu halten. Dies ist, wenn eine akute Bedrohung vorliegt von Vorteil und konnte schon unseren Vorfahren bei tödlicher Gefahr das Leben retten. Sind wir allerdings dauerhaften Belastungen ausgesetzt, produziert der Körper anhaltend große Mengen an Cortisol und beendet den „Alarmzustand“ nicht mehr. Die Folgen können gravierend sein: Das Übermaß an Cortisol begünstigt Beschwerden und Erkrankungen wie Schlafstörungen, Herzerkrankungen, Bluthochdruck oder Übergewicht.
    » Zum Cortisol Test

  • DHEA-Spiegel zu niedrig?
    Das Hormon DHEA (Dehydroepiandrosteron) wird ebenfalls vom menschlichen Organismus produziert. Hierbei handelt es sich um einen Vorläufer der männlichen sowie der weiblichen Geschlechtshormone. Dementsprechend wird es im Laufe des Lebens in jungen Jahren in hohem und mit steigendem Alter in zunehmend sinkendem Maße gebildet. DHEA sorgt dafür, dass wir effektiver mit Stress umgehen können. Vereinfacht gesagt: je höher der DHEA-Spiegel, desto höher die Stresstoleranz. Und je niedriger der DHEA-Spiegel, desto schlechter können wir Stressbelastungen bewältigen. Menschen mit niedrigen DHEA-Werten klagen häufiger über Müdigkeit, Energielosigkeit und depressive Verstimmungen.
    » Zum DHEA Test

  • » Alle Labortests bei Stress, Burnout oder Schlafstörungen anschauen


Stress kann nachhaltige Auswirkungen auf Ihr körperliches und seelisches Wohlbefinden haben und sogar zu einem Burnout führen. Hören Sie auf die Warnsignale Ihres Körpers!

Lassen Sie es nicht soweit kommen! Nehmen Sie bereits die ersten Anzeichen einer Erschöpfung oder eines drohenden Burnouts ernst und beugen Sie vor. Ihre Gesundheit liegt in Ihren Händen!

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