Bestimmung des humanen intestinalen Mikrobioms mittels Genomsequenzierung der Darmflora
Eine gesunde Darmflora trägt sehr viel dazu bei, dass wir uns wohlfühlen und gesund bleiben. Mehr als 50 Prozent unserer Immunzellen sind im Darm angesiedelt. Entsprechend gravierend können die Folgen sein, wenn die Darmflora aus dem Gleichgewicht gerät. Krankheitserreger haben es dann leichter, uns zu schaden.
Darüber hinaus lassen sich viele Krankheiten, Allergie- und Krankheitsneigungen an den Keimen im Darm erkennen. Beispielsweise ist das Darm-Mikrobiom eng mit Krankheiten wie Diabetes, Morbus Crohn, Reizdarmsyndrom oder rheumatoider Arthritis verbunden. Mithilfe dieses Tests finden Sie mehr über Ihr Darm-Mikrobiom heraus.
Dieser Test aus dem medivere-Sortiment wird häufig als Gesundheitscheck genutzt. Er eignet sich sowohl für Kinder (ab einem Alter von drei Jahren) als auch für Erwachsene. So erfahren Sie mehr über Ihr Risiko für Erkrankungen, Allergien und Unverträglichkeiten sowie über eventuelle, bereits bestehende Auffälligkeiten.
Auch die Methode spricht für die Auswahl dieses Tests. Das Next-Generation-Sequencing wurde lange Zeit ausschließlich in der Forschung genutzt. Heute können wir es auch für Ihre individuelle Gesundheitsvorsorge verwenden. Es ergibt sich ein übersichtliches und eindeutiges Abbild Ihrer Darmflora, inklusive Verteilung der einzelnen Bakterienstämme und vielen weiteren Details.
Besonders wichtig könnte der Test für Sie sein, wenn
Es ist lediglich eine Stuhlprobe notwendig, um alle in diesem Test enthaltenen Untersuchungen durchzuführen. Mit Hilfe der beigefügten Materialien können Sie die Probe einfach nehmen. Das Probenröhrchen und das Versandgefäß sind für einen sicheren Transport ausgelegt.
Die Probe senden Sie per Post an unser Partnerlabor GANZIMMUN zurück. Bitte achten Sie darauf, dass Sie den Umschlag zwischen Montag und Donnerstag in die Post geben, damit die Probe nicht zu lange unterwegs ist. Die Versandtasche haben wir für Sie bereits vorfrankiert.
Mit Ihrem Laborergebnis können Sie nach circa 14 Werktagen rechnen. Ihren ausführlichen Befund erhalten Sie per Post und online über die Befundabfrage. Wenn Sie möchten und dies beim Versand Ihrer Probe angeben, senden wir die Ergebnisse auch gerne an eine Praxis Ihrer Wahl.
Bei diesem Basistest ermitteln wir zahlreiche Laborwerte, um einen Überblick über Ihre Darmflora zu erhalten. Dazu gehören beispielsweise der pH-Wert sowie die Mengen bestimmter Bakterien, Bakterienstämme und Hefen.
Aus den ermittelten Daten werden individuelle Rückschlüsse auf Ihr Darm-Mikrobiom gezogen. So erhalten Sie im Rahmen dieses Tests Informationen zu folgenden Aspekten:
Als Biodiversität des Darm-Mikrobioms bezeichnet man die Vielfalt der Mikroorganismen, die in ihm enthalten sind. Grundsätzlich gilt, dass eine große Vielfalt Ihrer Gesundheit dient. Sie sorgt dafür, dass vorübergehende Dysbiosen schnell wieder ausgeglichen werden können. Analog dazu gefährdet eine geringe Diversität des Darm-Mikrobioms das Immunsystem. Betroffene Personen erkranken häufiger an akuten und chronischen Infekten und neigen stärker zu Allergien oder Unverträglichkeiten.
Im Rahmen des Tests bestimmen wir auch Ihren sogenannten FODMAP-Index. FODMAP steht für „Fermentable Oligosaccharides, Disaccharides, Monosaccharides And Polyols“ (kurzkettige, leicht fermentierbare Kohlenhydrate sowie Zuckeralkohole, die natürlicherweise in zahlreichen Nahrungsmitteln enthalten sind). Ist dieser Wert höher als empfohlen, kann eine Neigung zu reizdarmähnlichen Beschwerden entstehen.
Sind die Mengen aller Bakterien und anderen Bestandteile der Darmflora ermittelt, kann festgestellt werden, ob eine Dysbiose vorliegt. Sie erhalten hierzu eine ausführliche, verständliche Auswertung inklusive der Erklärung möglicher Auswirkungen.
So kann beispielsweise eine vermehrte Fäulnisflora (entsteht vor allem durch Aufnahme von Fetten und Eiweißen) zur verstärkten Bildung von Gasen, zu Völlegefühl, Bauchschmerzen und Blähungen führen. Wenn dieser Zustand über längere Zeiträume besteht, können giftige Stoffe im Körper überhandnehmen und beispielsweise die Darmschleimhaut schädigen. Auch falls sich andere Bakterienarten oder bestimmte Hefen zu stark im Darm vermehrt haben oder wenn schädliche Keime gefunden werden, können Sie dies dem Laborbefund entnehmen.
Bei dem Darm-Mikrobiom Test Basis ermitteln wir für Sie den Enterotyp ihrer Stuhlprobe. Experten unterscheiden drei verschiedene Enterotypen: I, II und III. Jeder Typ ist mit einer speziellen Verteilung von Keimgattungen im Darm-Mikrobiom verbunden. Beim Enterotyp I gibt es beispielsweise ein hohes Maß an Bacteroides spp.
Welcher Typ vorliegt, wird vor allem durch die Ernährung bestimmt. Es wird vermutet, dass es Zusammenhänge zwischen dem Enterotypen und bestimmten Erkrankungsneigungen gibt – zum Beispiel zwischen Enterotyp III und Atherosklerose.
Firmicutes und Bacteroidetes sind die beiden Bakterienstämme, die im menschlichen Darm am stärksten vertreten sind. Gemeinsam macht ihre Menge circa 90% der Darmbakterien aus. Die Bakterien vom Stamm Firmicutes bauen unverdaute Nahrungsbestandteile im Darm ab und stellen dem Körper dadurch Energie zur Verfügung. Wenn Menschen einen besonders hohen Firmicutes-Anteil in der Darmflora besitzen, können Sie die Nahrung besser verwerten. Die Folge kann eine Neigung zu Übergewicht sein.
Die Bezeichnung „mukosaprotektiv“ bedeutet „schleimhautschützend“. Dieser Teil der Darmflora hat also die Aufgabe, die Darmschleimhaut vor Schäden zu bewahren. Die wichtigsten Vertreter dieser Bakteriengruppe sind Akkermansia muciniphila und Faecalibacterium prausnitzii. Ist die Menge der beiden Bakteriengruppen reduziert, kann es beispielsweise leichter zu Entzündungen und Infekten kommen. Eine mögliche Gegenmaßnahme besteht in einer Umstellung der Ernährung auf ballaststoffreichere Kost.
Diese Bakterien haben einen direkten Einfluss auf das zentrale Nervensystem und damit auch auf die Psyche. Die meisten von ihnen stellen die sogenannteγ-Aminobuttersäure (auch „GABA“ genannt) her. Diese wird von Rezeptoren im Darm aufgenommen und beeinflusst (neben den oben genannten Bereichen) auch unser Schmerzempfinden und die Funktion des Immunsystems. Die wichtigsten Bakterien sind hier Lactobacillus plantarum und Bifidobacterium adolescentis.
Diverse Bakterienarten wie beispielsweise Faecalibacterium prausnitzii, Eubacterium spp., Roseburia spp., Ruminococcus spp. und Butyrivibrio crossotus können Buttersäure (auch Butyrat genannt) herstellen. Für unsere Gesundheit sind diese Bakterien sehr förderlich, denn sie unterstützen den Organismus bei der Bekämpfung von Entzündungsprozessen. Hierfür bilden sie regulatorische T-Zellen und hemmen die Bildung Zytokinen (entzündungsfördernden Stoffen). Das Butyrat erhöht den Sauerstoffverbrauch im Darm, was wiederum die Abwehrfunktion der Darmschleimhaut fördert. Zudem trägt es zum Schutz gegen Krebs bei.
Sind die Buttersäurewerte niedriger als der Referenzwert, ist das Risiko für bestimmte Erkrankungen höher. Dazu zählen zum Beispiel Entzündungskrankheiten, Nahrungsmittelunverträglichkeiten, Zöliakie, Reizdarm und Leaky-Gut-Syndrom (Erkrankung mit erhöhter Durchlässigkeit der Darmschleimhaut, auch für Erreger).
Zu dieser Bakteriengruppe gehören vor allem Akkermansia muciniphila und Prevotella-Spezies. Sie bauen Mucin ab, den strukturgebenden Bestandteil von Schleim (hier: Schleim der Darmschleimhaut). Die Bakterien tragen dazu bei, die natürliche Darmbarriere intakt zu halten.
Bakterien wie Desulfovibrio spp., Desulfomonas spp. und Desulfobacter spp., reduzieren Sulfat und können größere Mengen von Sulfiden bilden. Durch ihre Aktivität entsteht Schwefelwasserstoff im Körper – eine für Zellen schädliche Substanz. Vermehren sich die sulfatreduzierenden Bakterien zu stark, kann dies zu einer chronischen Entzündung des Darmepithels (Bestandteil der Darmwand an der Darminnenseite) führen.
Diese Organismen wie zum Beispiel Methanobrevibacter spp. oder Methanobacterium spp. wandeln unter anderem Wasserstoff und Kohlendioxid in Methan um. Ist ihr Vorkommen im Darm zu groß, kann es zum sogenannten „Overgrowth-Syndrom“ kommen. Dieses steht vor allem mit dem Reizdarmsyndrom in Verbindung. Auch Verstopfung, Darmträgheit, Blähungen bzw. übermäßige Gasbildung im Darm und eine überhöhte Gewichtszunahme können die Folgen einer solchen Fehlbesiedelung sein.
Diese Bakterien sind für die Spaltung bestimmter Kohlenhydrate (auch Saccharide genannt) wichtig. Bei dieser Spaltung entsteht Milchsäure, die wiederum anderen Bakterien (z.B. Ruminococcus bromii, Faecalibacterium prausnitzii) als Basis für die Herstellung von Buttersäure dient. Als besonders gesundheitsförderlich gilt hier das Bifidobacterium adolescentis. Es trägt unter anderem zur Entzündungshemmung bei.
Diese Keime enthalten in ihrer Außenmembran Lipopolysaccharide (kurz LPS). Diese können, wenn sie in die Darmschleimhaut eindringen, Entzündungen im Darm auslösen. Insbesondere bei Menschen mit einem Leaky-Gut-Syndrom kann dies passieren, denn hier ist die Darmschleimhaut durchlässiger für Keime. In der Folge kann zum Beispiel Fieber entstehen. Darüber hinaus können LPS-Keime geringfügige, aber chronische Entzündungen hervorrufen, die man auch als „silent Inflammation“ bezeichnet.
Bitte beachten Sie, dass Sie mit Ihrem Testergebnis keine Diagnose, aber einen ausführlichen Befund sowie eine Risikoeinschätzung erhalten. Die angegebenen Risiken ermittelt unser akkreditiertes Partnerlabor GANZIMMUN auf der Basis von aktuellen wissenschaftlichen Studien. Die Ergebnisse setzen statistische Beziehungen zwischen Keimen und spezifischen Krankheitsbildern in Bezug zu Ihrem Mikrobiom.
Wir erstellen Ihre Risikoparameter für diverse Krankheitsbilder und Gruppen von Erkrankungen.
Damit Sie Ihre Laborergebnisse schnell und einfach überblicken können, erhalten Sie weitaus mehr als eine zahlenmäßige Betrachtung. Ihr Befund beinhaltet individuelle Infografiken, zum Beispiel zur Verteilung der Bakterienstämme in Ihrem Darm, zum FODMAP-Index und zu eventuellen Gesundheitsrisiken, die bei Ihnen vorliegen.

Wenn das Mikrobiom des Darms aus dem Gleichgewicht gerät, sind viele unterschiedliche Beschwerden möglich. Diese hängen vor allem davon ab, welche Bakterien in hohen bzw. niedrigen Mengen vorhanden sind.
Zu den klassischen Anzeichen einer Dysbiose im Darm zählen unter anderem:
Eine Dysbiose (also ein mikrobielles Ungleichgewicht) im Darm kann beispielsweise durch einen akuten Infekt oder durch die Einnahme bestimmter Medikamente (vor allem Antibiotika) ausgelöst werden.
Darüber hinaus können zum Beispiel folgende Faktoren das Risiko erhöhen:
In vielen Fällen erholt sich das Mikrobiom des Darms ohne aufwändige Therapie. Dies gilt vor allem für Menschen, deren Immunsystem intakt ist und die sich gesundheitsförderlich ernähren. Vor allem bei starken oder dauerhaft anhaltenden Beschwerden ist es aber wichtig, den Rat von einem Arzt oder Therapeuten einzuholen.
Wenn Sie sich für diesen Darm-Mikrobiom Test entscheiden, erhalten Sie eine umfassende Auswertung mit Hinweisen auf mögliche Dysbiosen. So haben Sie direkt eine gute Basis für das Gespräch in der ärztlichen/therapeutischen Praxis. Dort können dann die passenden Therapiewege festgelegt werden. Je nach Befund kann das zum Beispiel eine Ernährungsumstellung oder die Einnahme von Probiotika sein.