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Die Wechseljahre (Klimakterium) und Menopause: Zeit der Veränderung

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Die Wechseljahre als Übergangszeit

Sie sind oft mit Fragen und Unsicherheiten verbunden: Die Wechseljahre (Klimakterium) der Frau. In dieser natürlichen Übergangszeit stellen die Eierstöcke ihre Funktion ein. Eisprünge, die zuvor etwa alle 28 Tage stattfanden, werden immer seltener. Die Produktion der Geschlechtshormone Estrogen und Progesteron geht immer weiter zurück, die Regelblutung wird unregelmäßiger und bleibt irgendwann ganz aus. Der Zeitpunkt der letzten Regelblutung, der sich erst im Nachhinein nach zwölf Monaten ohne Blutung feststellen lässt, wird Menopause genannt. Mit ihr endet die fruchtbare Lebensphase der Frau.

Zeitpunkt, Dauer und Phasen der Wechseljahre

Zwischen Mitte 40 und Mitte 50 erleben die meisten Frauen ihre Wechseljahre. Die Menopause tritt bei etwa der Hälfte der Frauen rund um das 51./52. Lebensjahr ein. Es gibt jedoch auch Fälle von ungewöhnlich frühen Wechseljahren, sogenannte vorzeitige Wechseljahre, bei denen die Menopause vor dem 40. Lebensjahr eintritt. Vorzeitige Wechseljahre können erblich oder etwa durch Erkrankungen oder Medikamente bedingt sein und gerade Frauen, deren Familienplanung noch nicht abgeschlossen ist, vor große Herausforderungen stellen. 

Die Dauer der Wechseljahre ist sehr variabel. Manche Frauen erleben ihre Wechseljahre innerhalb von wenigen Jahren als abgeschlossen, andere befinden sich mehr als zehn Jahre in dieser Lebensphase. Wie lange diese Lebensphase anhält, wann die Menopause eintritt und ob Beschwerden auftreten, ist nicht vorhersehbar.

Fachleute unterscheiden vier Phasen der Wechseljahre (Abb. 1):   

  1. Prämenopause: In dieser Zeit treten erste Hormonveränderungen auf. Sie beginnt schleichend, in der Regel einige Jahre vor der Menopause, oft im Alter von Anfang bis Mitte vierzig. Unregelmäßigkeiten im Zyklus sind meist die ersten Anzeichen, die auf den Beginn der Wechseljahre hindeuten. 
  2. Perimenopause: Der Zeitraum kurz vor bis zwölf Monate nach der eigentlichen Menopause. Sie ist also die „heiße Phase“ der Wechseljahre, die von hormonellen Schwankungen und zunehmenden Beschwerden gekennzeichnet sein kann. Durchschnittlich beginnt diese Phase im Alter von 47,5 Jahren.
  3. Menopause: Der Zeitpunkt der letzten Menstruation.
  4. Postmenopause: Sie beginnt zwölf Monate nach der Menopause. In dieser Zeit pendelt sich der Hormonhaushalt wieder ein und der Körper stellt sich auf die veränderte hormonelle Situation ein.

Abbildung 1:  Die Phasen der Wechseljahre an einem konkreten Beispiel

Glauben Sie, Anzeichen der Wechseljahre bei sich zu bemerken? Ein Test kann Klarheit über veränderte Hormonwerte verschaffen. Die genauesten Ergebnisse können dabei anhand von Speichelproben erlangt werden, so wie mit dem medivere Wechseljahre Test.

Hinweis:  Im allgemeinen Sprachgebrauch wird anstelle des Begriffs „Wechseljahre“ häufig das Wort „Menopause“ verwendet. Medizinisch bzw. wissenschaftlich korrekt ist die Verwendung so jedoch nicht.

Gesundheit und Wohlbefinden während der Wechseljahre

Hormonumstellung mit Nebenwirkungen

Frauen erleben ihre Wechseljahre sehr unterschiedlich. Etwa ein Drittel fühlt sich nicht anders als zuvor. Ein weiteres Drittel erlebt nur leichte Beschwerden, und das letzte Drittel erlebt starke, belastende Beschwerden. Manchmal ist von den „34 Symptomen der Wechseljahre“ die Rede. In dieser Bezeichnung wird die enorme Bandbreite von Beschwerden deutlich, die auftreten können, aber nicht bei jeder Frau auftreten müssen. Folgende Beschwerden gelten als besonders typisch:

  • Hitzewallungen sind plötzlich auftretende Wärmeempfindungen im Bereich des Oberkörpers, die sich über Hals und Kopf ausbreiten, manchmal verbunden mit Hautrötungen oder Schweißausbrüchen. Nachts können sie den Schlaf stören, mit Folgen wie Abgeschlagenheit und Müdigkeit tagsüber. Auch gehen Hitzewallungen häufig mit Herzklopfen oder Schwindelgefühlen einher; wenn diese Symptome jedoch unabhängig von Hitzewallungen auftreten, sollten sie ärztlich abgeklärt werden.
  • Scheidentrockenheit wird durch die verringerte Estrogenproduktion verursacht und kann zu Juckreiz und, besonders beim Geschlechtsverkehr, zu Schmerzen im Bereich der Scheide führen. 
  • Stimmungsschwankungen können die Wechseljahre ebenfalls begleiten. Hormone haben Einfluss auf das emotionale Erleben – und während der Wechseljahre sind Frauen zudem mit körperlichen Veränderungen und mitunter auch allgemeinen Herausforderungen im Leben konfrontiert, die zu Stimmungsschwankungen, Stress und Erschöpfung beitragen können. Der medivere Stress & Erschöpfung Test Plus gibt Aufschluss über den Status verschiedener Neurotransmitter und Hormone, die mit dem Stresserleben in Verbindung stehen. Dabei werden auch mehrere Geschlechtshormone erfasst, die mit Stresshormonen wechselwirken können und die in den Wechseljahren Veränderungen unterworfen sind.


Weitere Beschwerden, von denen manche Frauen während der Wechseljahre berichten, sind zum Beispiel:

  • Wassereinlagerungen
  • Gelenkschmerzen
  • Gewichtszunahme
  • Blasenschwäche
  • Empfindliche Brüste
  • Trockene Haut
  • Kopfschmerzen
  • Müdigkeit und Konzentrationsprobleme
  • Libidoverlust

Wechseljahre und Krankheiten

Die Hormonumstellung, die während der Wechseljahre stattfindet, hat zudem auch Auswirkungen auf das Risiko für bestimmte Erkrankungen.

Osteoporose (Knochenschwund) bezeichnet eine starke Abnahme der Knochendichte, wodurch die Knochen leichter brechen können. Die Hormonumstellung der Wechseljahre kann zum Verlust der Knochendichte beitragen, ebenso wie der Konsum von Alkohol oder Tabak sowie bestimmte Medikamente. Regelmäßige Bewegung, eine gesunde Ernährung und eine ausreichende Versorgung mit Kalzium und Vitamin D senken dagegen das Osteoporose-Risiko. Eine Möglichkeit, sehr früh erste Anzeichen für Osteoporose zu erkennen, bietet der medivere Osteoporose Test. Bei diesem innovativen, strahlenfreien Verfahren wird die Kalzium-Isotopenzusammensetzung im Urin untersucht, die Rückschlüsse auf die Knochendichte zulässt. (siehe auch: Osteoporose früh erkennen hilft!)

Das Estrogendefizit der Wechseljahre führt außerdem zu einer empfindlicheren Scheidenschleimhaut und zu einer veränderte Zusammensetzung der schützenden Scheidenflora, was eine Scheideninfektion in und nach den Wechseljahren wahrscheinlicher macht.

Auch die Schleimhäute der Harnwege werden unter vermindertem Estrogeneinfluss dünner – das Risiko für Harnwegsinfektionen, die mit Blasenschwäche einhergehen können, ist daher in den Wechseljahren höher als zuvor. 

Wechseljahre Beschwerden lindern

So können Sie Wechseljahresbeschwerden lindern

Viele Frauen fühlen sich während der Wechseljahre so wohl wie sonst auch – trotz der ein oder anderen Begleiterscheinung. Wenn Sie die Wechseljahresbeschwerden jedoch als störend empfinden, gibt es verschiedene Wege, ihnen entgegenzuwirken.

Lebensstil

Viel Bewegung tut Ihnen in den Wechseljahren gut: Sie ist wichtig für den Erhalt der Muskelleistung und Knochengesundheit. Regelmäßige sportliche Betätigung unterstützt außerdem den Stressabbau, fördert gesunden Schlaf und kann sogar Hitzewallungen entgegenwirken.

Stress lässt sich auch durch gezielte Entspannung lindern, etwa in Form von Yoga, Meditation oder Atemübungen. Manchen Frauen helfen diese Techniken, ihr Wohlbefinden während der Wechseljahre zu steigern. Auch der Austausch mit anderen Frauen in derselben Lebensphase wird oft als hilfreich und stärkend empfunden.

Mit dem Älterwerden sinkt der Energiebedarf des Körpers, wogegen der Bedarf an wichtigen Nährstoffen derselbe bleibt. Dem sollte mit einer gesunden, ausgewogenen Ernährung Rechnung getragen werden, um eine übermäßige Gewichtszunahme zu vermeiden. Ein besonderes Augenmerk sollte dabei auf die Kalziumversorgung gelegt werden, um Osteoporose vorzubeugen. Gute Kalziumquellen sind etwa Hartkäse und grünes Gemüse wie Spinat oder Grünkohl.

Pflanzliche Mittel

Einer Vielzahl von pflanzlichen Stoffen wird zur Linderung von Wechseljahresbeschwerden angeboten, doch ihre Wirksamkeit ist in der Regel nicht durch Untersuchungen belegt. Zudem ist zu beachten, dass auch pflanzliche Wirkstoffe unerwünschte Nebenwirkungen haben können und mit Medikamenten wechselwirken können. Daher sollte die Einnahme solcher Präparate ärztlich begleitet werden.

  • Es gibt Hinweise darauf, dass die in Soja-Präparaten enthaltenen Isoflavone (PhytoEstrogene) die Häufigkeit und Stärke von Hitzewallungen verringern könnten.
  • Salbei soll die mit Hitzewallungen verbundenen Schweißausbrüche mildern.
  • Mönchspfeffer soll Schmier- und Zwischenblutungen verringern.
  • Johanniskraut ist für seine stimmungsaufhellende Wirkung bekannt.

Hormonersatztherapien

Für manche Frauen können die hormonell bedingten Wechseljahresbeschwerden sehr belastend sein. Dann kommt auch eine Hormonersatztherapie in Frage. Bei dieser werden gezielt Hormone zugeführt, die den Estrogenmangel und die damit einhergehenden Beschwerden lindern sollen. Vor dem Einsatz einer solchen Hormonbehandlung steht eine gründliche ärztliche Untersuchung sowie eine Beratung, in der Arzt/Ärztin und Patientin gemeinsam Nutzen und Risiken der Maßnahme abwägen.

Zur Behandlung von Problemen mit der Scheidenschleimhaut gibt es auch Hormonpräparate, die lokal (als Cremes oder Scheidenzäpfchen) angewendet werden.

Östrogen Hormonspiegel

Den neuen Lebensabschnitt annehmen

Die Wechseljahre sind ein neuer Lebensabschnitt, der zeitlich nicht nur mit spürbaren Zeichen des Älterwerdens, sondern oft auch mit familiären und beruflichen Veränderungen zusammenfällt. Diese Zeit kann sehr herausfordernd sein. Doch sie kann auch als Chance gesehen werden, sich selbst neu zu entdecken und das eigene Wohlbefinden stärker in den Mittelpunkt zu stellen. Die Menopause bedeutet das Ende der Menstruation und der Notwendigkeit von Verhütung, was manche Frauen als befreiend empfinden. Darüber hinaus nutzen viele Frauen diese Lebensphase, um sich stärker auf sich selbst zu besinnen, neue Hobbys zu entdecken, alte Freundschaften zu vertiefen und neue zu knüpfen. Denken Sie daran: Die Wechseljahre sind nicht das Ende, sondern der Beginn eines neuen Kapitels voller Möglichkeiten und persönlichem Wachstum!

Kommen auch Männer in die Wechseljahre?

Müdigkeit, Antriebslosigkeit, Libidoverlust – manch ein Mann fortgeschrittenen Alters klagt über diese Symptome. Ursache ist in einigen Fällen tatsächlich eine nachlassende Produktion des männlichen Geschlechtshormons Testosteron. Manchmal stößt man auf die Verwendung des Begriffs „Andropause“, analog zur weiblichen Menopause, oder sogar die Bezeichnung „Wechseljahre des Mannes“. Doch dieser Vergleich hinkt: Im Gegensatz zu den Wechseljahren der Frau ist ein Testosteronmangel beim Mann kein unausweichlicher Teil des Älterwerdens – gesunde Männer können bis ins hohe Alter die Testosteronwerte ihrer Jugend behalten. Chronische Erkrankungen, vor allem Adipositas, können sich jedoch negativ auf die Testosteron-Produktion auswirken und einen Testosteronmangel verursachen. Dieser lässt sich durch Behandlung der zugrundeliegenden Erkrankung und das Verabreichen von Testosteronpräparaten meist gut behandeln.

Wechseljahre Männer

Ein Testosteronmangel kann Stoffwechselerkrankungen fördern und außerdem zu belastenden Symptomen führen, wie:

  • Antriebslosigkeit
  • depressive Verstimmungen
  • Libidoverlust
  • Erektionsstörungen
  • Verlust von Muskelmasse
  • Zunahme von Körperfett

Wenn Sie als Mann diese Symptome wiedererkennen und eine hormonelle Ursache vermuten, könnte der medivere Hormontest Mann Plus für Sie interessant sein: Er gibt nicht nur Auskunft über den Testosteronspiegel, sondern erfasst auch mehrere andere Hormone, die mit diesen Beschwerden in Verbindung stehen können, präzise anhand von Speichelproben.

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