Bestimmung des nächtlichen Melatonin-Spiegels um 2 Uhr am Morgen aus dem Speichel.
Der Begriff Melatonin kommt aus dem Griechischen (melás = dunkel und tónos = Ausdehnung). Diese Bezeichnung ist eine gute Beschreibung der Hormonausschüttung: Dehnt sich die Dunkelheit aus, steigt der Melatoninspiegel. Durch Melatonin werden sowohl der Schlaf-Wach-Rhythmus als auch die Ausschüttung anderer Hormone gesteuert. Ist der Spiegel zu niedrig oder zu hoch, kann der Schlaf gestört werden und dem Körper können notwendige Erholungs- und Regenerationsphasen fehlen.
Bei einer Störung der Melatoninproduktion kann es zur vorzeitigen Somatopause kommen, ein Zustand, der durch eine verringerte Ausschüttung des Hormons Somatotropin gekennzeichnet wird und mit einer Schwäche des Bindegewebes, der Sehnen und der Muskulatur einhergeht.
Der häufigste Grund, um einen Melatonin Test für sich zu nutzen, sind Schlafstörungen und verstärkte Müdigkeit während des Tages. Ein Mangel, aber auch ein Überschuss an Melatonin kann der Grund dafür sein. Der Test bietet die Möglichkeit, mehr über Ihren aktuellen Melatoninspiegel zu erfahren. So lässt sich eine Störung des Melatoninhaushaltes als Ursache einer Schlafstörung nahezu ausschließen oder bestätigen.
Weitere Gründe für einen Melatonin Test können andere Beschwerden wie zum Beispiel Antriebslosigkeit oder Niedergeschlagenheit sein.
Die tatsächliche Ursache Ihrer Beschwerden zu kennen, ermöglicht es Ihnen dagegen anzugehen. Dies ist beispielsweise durch Reduzierung Ihres Stresslevels oder durch umfassende Behandlung eines hormonellen Ungleichgewichts möglich.
Alles, was Sie für diesen Test benötigen, finden Sie in Ihrem Melatonin-Testset. Dazu gehören eine ausführliche Testanleitung und ein Speichelröhrchen mit zugehörigem Strohhalm. Geben Sie Ihre Speichelprobe bitte morgens um 2 Uhr in das Gefäß und kennzeichnen Sie es mit dem beiliegenden Etikett.
Nun ist es nur noch wichtig, die Speichelprobe zeitnah an uns zurück zu senden. Verwenden Sie die vorfrankierte Versandtasche und bringen Sie diese zum Briefkasten oder zur Post. Idealerweise versenden Sie die Probe von Montag bis Donnerstag, damit sie nicht zu lange auf dem Postweg bleibt.
Sobald Ihre Probe im Labor angekommen ist, wird sie vom Laborteam untersucht. Nach rund 5 bis 7 Tagen erhalten Sie dann Ihren Befund. Aus diesem erfahren Sie, inwiefern Ihre Werte von den empfohlenen Referenzwerten abweichen oder ob sich das Ergebnis innerhalb des Normbereichs bewegt.
Damit dieser Speicheltest ein zuverlässiges Ergebnis liefert, benötigen wir eine Speichelprobe um 2 Uhr in der Nacht. Dies ist überaus wichtig, da sich der Melatoninspiegel im Laufe des Tages und der Nacht verändert. Dies ist ganz natürlich, denn das Melatonin steuert unseren Schlaf-Wach-Rhythmus. In jeder Nacht steigt der Melatoninspiegel um rund das Zehnfache an und ist zwischen 2 und 3 Uhr morgens am höchsten.
Durch die zunehmende Ausschüttung nach Einsetzen der Dunkelheit nimmt die Müdigkeit zu und der Schlaf wird vorbereitet. Dieser Zusammenhang trägt auch dazu bei, dass wir im Winter oft stärker von Müdigkeit betroffen sind als im Sommer – es fehlt die Helligkeit als Auslöser für die Melatoninausschüttung.
Der Referenzwert für Melatonin ist sehr stark von der Tageszeit abhängig, zu dem die Speichelprobe gewonnen wird. Bei diesem Test gehen wir von einer Probennahme um 2 Uhr morgens aus. Die physiologischen Werte liegen tagsüber bei ca. 5 pg/ml, steigen abends auf ca. 10 pg/ml und erreichen ihr Maximum nach Mitternacht mit Werten von ca. 20 pg/ml.
Ein noch umfassenderes Bild Ihres Melatoninspiegel erhalten Sie, wenn Sie sich für den Melatonin Test Plus entscheiden. Bei diesem finden drei Messungen statt: 20 Uhr, 24 Uhr und 2 Uhr. So ergibt sich eine Melatoninkurve, die den Verlauf des Hormons im Laufe des Abends und der Nacht anzeigt. Diese Werte werden analysiert und mit den Referenzwerten verglichen.

Einige der oben genannten Anzeichen können von einem zu hohen oder zu niedrigen Melatoninspiegel, jedoch auch von anderen Ursachen ausgelöst werden. Daher sollten Sie sich insbesondere bei anhaltenden und unklaren Beschwerden von einem Arzt oder Therapeuten beraten lassen. Ihre Laborergebnisse aus dem Melatonin Test helfen Ihnen und der Praxis dabei, die Ursachen zu identifizieren und bei Bedarf eine individuelle Therapie festzulegen.
Bestimmte Verhaltensweisen können negative Auswirkungen auf unseren Melatoninhaushalt haben. Dazu gehören:
Ernährungsgewohnheiten, da einige Lebensmittel Melatonin oder seine Vorprodukte enthalten:
Nachdem Ihre Speichelprobe analysiert wurde, erhalten Sie einen ausführlichen Befund, der die Ergebnisse verständlich erläutert.
Wenn Ihre Melatoninwerte unauffällig sind und Sie dennoch unter (Ein-)Schlafproblemen leiden, könnten Atmungsstörungen oder psychische Ursachen dahinterstecken. Falls sich durch den Test jedoch Abweichungen von den Referenzwerten gezeigt haben, könnte der Melatoninspiegel ein Grund für Ihre Beschwerden sein.
In beiden Fällen empfiehlt sich eine ärztliche oder therapeutische Beratung. Eine Therapie richtet sich dann vor allem nach dem Ausmaß Ihrer Beschwerden und den Ergebnissen einer weiterführenden Diagnostik. Sie kann von Verhaltensänderungen (z.B. Anpassung Ihrer Schlafgewohnheiten oder Ihrer Ernährung) bis zum Medikamenteneinsatz reichen.