Zonulin ist ein Protein (Eiweiß), das von Zellen der menschlichen Darmschleimhaut und in der Leber hergestellt wird. Dieser Prozess gehört zu den normalen Vorgängen in unserem Körper. Allerdings kann ein erhöhter Zonulinwert im Stuhl mit gesundheitlichen Problemen einhergehen und wird oft mit einer erhöhten Durchlässigkeit der Darmschleimhaut in Verbindung gebracht.
In der Folge einer erhöhten Durchlässigkeit finden z.B. Viren, Allergene oder Schadstoffe einen leichteren Zugang durch die Darmwand. Immunologische und entzündliche Prozesse können in Gang gesetzt werden. Auch ein Zusammenhang zwischen den Zonulinwerten und chronisch entzündlichen Darmerkrankungen oder Autoimmunerkrankungen, wie zum Beispiel Zöliakie, Diabetes mellitus Typ 1 oder rheumatoide Arthritis, wird immer wieder diskutiert.
Mit diesem Labortest können Sie Ihre Zonulinwerte ganz einfach überprüfen lassen. Die Untersuchung findet in unserem Partnerlabor GANZIMMUN in Mainz statt.
Eine intakte Darmflora hat einen großen Einfluss auf unsere Lebensqualität. Das liegt vor allem daran, dass der Darm ein wichtiger Teil unseres Immunsystems ist und damit zum Schutz vor den unterschiedlichsten Erkrankungen beiträgt. Anders verhält es sich bei einer Infektion des Darms mit unerwünschten Mikroorganismen oder einem Ungleichgewicht der Darmflora.
In solchen Fällen werden unter anderem entzündliche Veränderungen der Darmschleimhaut begünstigt. Bei einem hohen Zonulinspiegel ist die Durchlässigkeit des Darms häufig erhöht. Man spricht dann auch von dem sogenannten Leaky-Gut-Syndrom (durchlässiger Darm). Die natürliche Barrierefunktion der Darmschleimhaut kann dadurch herabgesetzt sein. Es können unerwünschte Organismen, wie Bakterien und Viren, aber auch Pilze und Parasiten, viel leichter vom Darm in den Blutkreislauf übertreten und somit unterschiedliche Erkrankungen auslösen.
Bei Vorliegen eines Leaky-Gut-Syndroms können auch so genannte Endotoxine durch die Darmwand ins Blut gelangen. Endotoxine werden auch als Lipopolysaccharide, kurz LPS, bezeichnet und sind ein natürlicher Bestandteil bestimmter Bakterien. Im Darm werden größere Mengen an LPS toleriert, gelangen sie jedoch in den Blutkreislauf, führt dies zu einer Reaktion unseres Immunsystems. Wenn ständig geringe Mengen LPS ins Blut gelangen, kann unser Immunsystem eine sogenannte „silent Inflammation“ auslösen, also eine „stille Entzündung“, die dauerhaft im Körper bestehen bleibt – oft ohne erkannt zu werden. Über längere Zeit können solche Entzündungen ernsthafte Erkrankungen wie beispielsweise Adipositas, das metabolische Syndrom oder Arteriosklerose begünstigen.
In der Testanleitung ist genau beschrieben, wie Sie die Stuhlprobe entnehmen und in das Probengefäß geben. Dies ist sowohl bei Flachspül-Toiletten als auch bei Tiefspül-Toiletten einfach möglich. Anschließend wird das Röhrchen fest verschlossen.
Der frankierte Umschlag in Ihrem Testset dient dem Versand in unser Partnerlabor. Bitte die Probe nur von Montag bis Donnerstag verschicken. So können Sie sicher sein, dass uns das Probenmaterial schnell erreicht und die Analysegenauigkeit nicht beeinträchtigt wird.
Nach circa 5-7 Werktagen ist die Laborprobe analysiert und Ihre Ergebnisse liegen vor. Sie erhalten Ihren Befund per Post oder können ihn online über die Befundabfrage abrufen. Ihr Laborergebnis ist verständlich im Befund für Sie erläutert.
Im Labor ermitteln die Experten mithilfe einer laborchemischen Analyse Ihren individuellen Zonulinwert. Liegen die ermittelten Werte im Referenzbereich, ist es eher unwahrscheinlich, dass bei Ihnen das sogenannte Leaky-Gut-Syndrom vorliegt. Haben Sie dennoch Beschwerden, können weitere Labortests oder ergänzende Untersuchungen sinnvoll sein, zum Beispiel die Bestimmung von alpha-1-Antitrypsin im Stuhl und / oder die Bestimmung von LPS im Serum (Bluttest).

Die Anzeichen einer erhöhten Zonulinkonzentration bzw. eines Leaky-Gut-Syndroms sind vielfältig und überschneiden sich mit den Symptomen verschiedener Magen-Darm-Erkrankungen. Dennoch können folgende Beschwerden erste Hinweise geben:
Einige Personenkreise sind häufiger von hohen Zonulinwerten betroffen. Viele der bekannten Risikofaktoren lassen sich allerdings auch durch das eigene Verhalten und die Lebensumstände reduzieren.
Da hohe Zonulinspiegel mit einem Leaky-Gut-Syndrom und der Entstehung chronischer Entzündungen in Verbindung gebracht werden, ist nach auffälligen Testergebnissen ein Gespräch mit einem Experten sinnvoll. Ihr Arzt oder Therapeut kann die für Sie passenden Maßnahmen mit Ihnen besprechen.
Wenn Sie selbst aktiv werden möchten, kommt in erster Linie die Unterstützung der Darmflora durch eine gesunde, ausgewogene Ernährung infrage. Diese kann zum Heilungsprozess beitragen und anschließend dafür sorgen, dass Ihre Darmflora stabil und im Gleichgewicht bleibt.
In der Regel werden in dem Zusammenhang folgende Ernährungstipps gegeben:
Darüber hinaus sollten Sie – wenn möglich – Stress reduzieren und ggf. auch die von Ihnen eingenommenen Medikamente hinsichtlich einer Beeinträchtigung der Darmflora prüfen. Selbstverständlich sollten Medikamente aber nicht ohne Rücksprache mit dem Behandler abgesetzt oder in der Dosage verändert werden.