Mikrobiologische Analyse der aeroben und anaeroben Leitkeime, von Schimmelpilzen und Hefen (Candida albicans und Candida spp.), α-1-Antitrypsin, Calprotectin und EPX im Stuhl von gestillten Säuglingen.
Die Besiedelung des Darms mit den unterschiedlichsten Keimen kann den Aufbau des gesamten kindlichen Immunsystems unterstützen. Schon in den ersten 24 bis 48 Stunden nach der Geburt beginnt die Besiedelung des zuvor sterilen Darms. Den Ausgangspunkt bilden zumeist die Keime der Darm- und Vaginalflora der Mutter, mit denen das Kind während des Geburtsvorgangs in Kontakt kommt. Der Aufbau der Darmflora beginnt bei Säuglingen in der Regel mit E. coli-Bakterien, mit Enterokokken und mit Laktobazillen.
Mithilfe dieses Darmchecks für gestillte Säuglinge finden Sie mehr über die Darmflora Ihres Babys heraus. Sie erhalten einen Überblick darüber, ob sich die Darmflora im Gleichgewicht befindet oder ob es Anzeichen für eine Störung des Darmflora-Aufbaus gibt.
Dieser Säuglings-Darmcheck könnte der passende für Ihr Kind sein, wenn Ihnen Verdauungsbeschwerden Ihres Kindes aufgefallen sind. Dazu können beispielsweise häufige Koliken bzw. Bauchschmerzen oder Spuren von Blut im Stuhl gehören.
Weitere mögliche Gründe für die Stuhldiagnostik bei Säuglingen sind:
Hinweis: Bitte wenden Sie sich bei erkennbaren Beschwerden oder Krankheitsanzeichen Ihres Kindes direkt an die behandelnde, kinderärztliche Praxis. In solchen, akuten Situationen sollten Sie keine Zeit verlieren und sich ärztlich beraten lassen.
Für diesen Labortest Ihres Kindes wird eine Stuhlprobe benötigt. Sie können diese mithilfe der mitgelieferten Materialien aus Ihrem Testset einfach abfüllen. Eine detaillierte Beschreibung zur Verwendung und Befüllung des Probengefäßes sowie dem weiteren Vorgehen, finden Sie in der beiliegenden Anleitung.
Die Probe kann einfach zusammen mit dem ausgefüllten Probenbegleitschein sicher verschickt werden. Nutzen Sie hierzu die beiliegende Versandtasche, welche bereits vorfrankiert ist. Bringen Sie diese anschließend zu der nächsten Postfiliale oder zum nächstgelegenen Briefkasten.
Unsere Laborärzte untersuchen die Stuhlprobe Ihres Kindes. Bis Sie das Ergebnis per Post erhalten, dauert es ungefähr 5 bis 7 Werktage. Sie können die Ergebnisse auch online über unsere Befundabfrage einsehen. Wenn Sie dies möchten, senden wir parallel auch einen Befund an Ihre betreuende (kinder)ärztliche Praxis.
Neben der Stuhlkonsistenz ermitteln wir bei unserem Darmcheck auch den pH-Wert des Stuhls. Es wird also gemessen, ob das Milieu basisch oder sauer ist. Der Wert sollte bei Säuglingen zwischen 4,5 und 5,5 liegen. Ist der Wert zu stark erhöht, geht dies meist mit einer verringerten Zahl an Bifidobakterien und Lactobacilli einher, die für die Darmflora Ihres Kindes sehr wertvoll sind.
In diesem Labortest ermitteln wir das Vorkommen der folgenden, aeroben Leitkeime:
Als aerobe Leitkeime oder Aerobier bezeichnet man diejenigen Mikroben, die Sauerstoff verwerten können. Keime dieser Art befinden sich vor allem in der Darmflora der oberen Darmabschnitte. Eine Ausnahme bilden die ebenfalls aeroben Colibacterien, denn sie sind vor allem im Dickdarm zu finden. In der gesunden Darmflora – auch beim Säugling – liegt das Verhältnis der aeroben zu den anaeroben Bakterien bei ca. 1:10.000.
Eine bedeutsame Gruppe innerhalb der aeroben Leitkeime bilden die Enterobacteriaceae (Enterobakterien). Dazu gehört beispielsweise E. coli, aber auch Bakterien aus den Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Hafnia, Klebsiellen, Morganella, Proteus, Pseudomonas, Serratia und Yersinia.
Die Besiedelung des Darms beginnt in der Regel mit Escherichia coli. Diese Bakterien vermehren sich, zunächst kommen weitere aerobe Keimarten hinzu (zum Beispiel Enterokokken). Dadurch wird der Sauerstoffgehalt im Kolon (Hauptteil des Dickdarms inklusive Blinddarm) immer weiter reduziert. Es entstehen gute Bedingungen für das Wachstum der nachfolgenden Keime, der Anaerobier.
Nach dem oben beschriebenen, von aeroben Keimen ausgelösten Prozess, kommen in der Regel die anaeroben Bakterien hinzu. Sie werden als anaerob bezeichnet, weil sie nur in einem sauerstofffreien Milieu überleben können. Auch sie besiedeln nun den Darm des Kindes. Zu den anaeroben Leitkeimen gehören beispielsweise die gesunden Bifidobakterien und Laktobazillen, aber auch potenziell gesundheitsgefährdende Bakterien wie zum Beispiel Clostridium difficile.
In diesem Test berücksichtigen wir folgende anaerobe Keime:
Auch bestimmte Arten von Pilzen gehören zu der natürlichen Darmflora eines Säuglings. In diesem Test prüfen wir den Stuhl Ihres gestillten Säuglings auf folgende Pilze:
Eosinophiles Protein X im Stuhl: Dieses Protein kann von aktivierten, weißen Blutkörperchen freigesetzt werden. Es wirkt als Zellgift gegen gesundheitsgefährdende Parasiten und Bakterien. Eine verstärkte Freisetzung des Eosinophilen Proteins X kann durch Nahrungsmittelallergien, Parasitenbefall oder entzündliche Erkrankungen der Darmschleimhaut ausgelöst werden. Erhöhte Werte können also auf solche Vorgänge im Körper des Kindes hinweisen.

Es gibt unterschiedliche Einflüsse, die sich negativ auf die kindliche Darmflora auswirken können. Neben verschiedenen Erkrankungen (z.B. Darminfektionen) und der Einnahme bestimmter Medikamente (vor allem Antibiotika) kann auch das Zufüttern mit Flaschennahrung die Darmgesundheit eines gestillten Kindes beeinträchtigen.
Darüber hinaus gelten Kinder, die per Kaiserschnitt zur Welt gekommen sind oder zu früh geboren wurden, als etwas stärker gefährdet für eine Entwicklung eines Ungleichgewichtes der Darmflora.
Erste Hinweise über die Bedeutung und Risiken eventueller Abweichungen, finden Sie in dem individuell erstellten Befund Ihres Kindes. Welche Maßnahmen Sie ergreifen sollten, hängt davon ab, welche Werte, in welchem Ausmaß von den Referenzwerten abweichen. Viele – gerade die geringfügigen – Abweichungen lassen sich mithilfe schonender Therapiemaßnahmen (z.B. probiotischen Nahrungs(-ergänzungs-)mitteln) schnell in den Griff bekommen.
Grundsätzlich stabilisiert sich die Darmflora in der Regel innerhalb des ersten Lebensjahres, vor allem nach der Umstellung auf Mischkost. Ab diesem Zeitpunkt ähnelt sie dann in der Zusammensetzung der Darmflora Erwachsener und entwickelt sich kontinuierlich weiter.
Hinweis: Bitte lassen Sie sich im Fall von Unsicherheiten immer durch Ihren Kinderarzt beraten, um Ihr Kind bestmöglich zu schützen.