Orientierende Trinkwasseranalyse auf Legionellen, Escherichia coli, Coliforme Bakterien, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa, Clostridium perfringens, Koloniezahl bei 22°C und Koloniezahl bei 36°C
Mithilfe des Tests ergibt sich schnell ein klares Bild darüber, ob bestimmte Erreger im Wasser vorhanden sind oder nicht. Falls ja, können zielgerichtete Maßnahmen ergriffen werden.
Rechtlicher Hinweis: Die Entnahme aller Proben erfolgt durch den Auftraggeber. Diese Trinkwasseranalyse ist eine orientierende Untersuchung, welche nicht auf der Grundlage der aktuellen Trinkwasserverordnung durchgeführt wird. Eine behördliche oder gerichtliche Anerkennung der Untersuchungsergebnisse ist ausgeschlossen.
Wichtig: Leider ist es uns nicht möglich, Analysen an verunreinigtem Wasser durchzuführen, das trüb, verfärbt oder ungelöste Partikel (Brunnen- oder Teichwasser) enthält. Um Ihnen genaue und zuverlässige Ergebnisse liefern zu können, benötigen wir Wasserproben in einem Zustand, der den Anforderungen an Trinkwasser (Leitungswasser) entsprechen. Sollten Sie uns dennoch verunreinigtes Wasser zusenden, behalten wir uns vor, die Analyse nicht durchzuführen und können leider keine Erstattung der Kosten vornehmen.
Die meisten Menschen nehmen im Alltag immer wieder Leitungswasser zu sich – sei es als Getränk pur aus der Leitung oder mit Wassersprudler aufbereitet, durch das Waschen von Speisen oder beim Zähneputzen. Ist das Wasser mit Keimen belastet, kann dies gesundheitliche Folgen haben.
Je nachdem, wie widerstandsfähig das Immunsystem und wie stark die Kontamination ist, können die Auswirkungen leicht oder gravierend sein. Sie reichen von vorübergehenden Magen-Darm-Beschwerden bis hin zu schweren Infektionen. Gerade für Kinder, für ältere Menschen und für Personen mit einer eingeschränkten Immunabwehr ist das eine Bedrohung, die es zu verhindern gilt.
Da die Wasserversorger nur bis zum Hausanschluss verantwortlich sind, ist Eigenverantwortung gefragt. Sie können diesen Test nutzen, um mehr über den mikrobiologischen Status Ihres Wassers zu erfahren.
Für die Durchführung der Laboranalyse benötigen wir insgesamt 6 Trinkwasserproben. Bitte nutzen Sie dafür den Wasserhahn, aus dem Sie normalerweise das Wasser für Getränke bzw. die Zubereitung von Speisen entnehmen. Gebrauchen Sie den Wasserhahn vor der Probennahme mindestens vier Stunden lang nicht, da wir nur „Stagnationswasser“ benötigen.
Beschriften Sie bitte jedes Probenröhrchen mithilfe der dem Test beigefügten Etiketten. Auch den Probenbegleitschein sollten Sie vollständig ausfüllen und beilegen. Alles zusammen können Sie in dem vorfrankierten Versandumschlag sicher verpacken. Anschließend bringen Sie diesen zur Post oder zum nächsten Briefkasten.
Nach etwa 14 Werktagen hat unser qualifiziertes Partnerlabor GANZIMMUN in Mainz das Laborergebnis für Sie ermittelt. Sie erhalten den ausführlichen Befund per Post oder können ihn online über die Befundabfrage abrufen. In den Unterlagen finden Sie verständliche Erläuterungen zu den einzelnen Werten sowie detaillierte Angaben zu den Ergebnissen.
Bei diesem Testset prüfen wir Trinkwasser auf weit verbreitete Erregergruppen: Legionellen, Escherichia coli, Coliforme Bakterien, Enterokokken, Pseudomonas aeruginosa und Clostridium perfringens.
Bei diesem Test wird die Trinkwasserprobe außerdem bei 22 Grad Celsius auf einem Nährboden bebrütet, anschließend wird die Gesamtzahl der unspezifisch wachsenden Kolonien bestimmt. Eine weitere Messung nach demselben Schema findet bei 36 Grad Celsius statt.
Legionellen gehören zu den Bakterien, es sind derzeit rund 48 Varianten bekannt. Atmen wir mit Legionellen verunreinigtes Trinkwasser beispielsweise beim Duschen oder über Luftbefeuchter ein, ist dies mit Gesundheitsgefahren verbunden. Für die Gesundheit kann vor allem die Art „Legionella pneumophila“ problematisch werden. Trinkwasser, das mit Legionellen verunreinigt ist, kann unterschiedliche Beschwerden und Erkrankungen verursachen. Dies gilt insbesondere für Personen, die ohnehin ein geschwächtes Immunsystem haben. Die bekanntesten sind die Legionärskrankheit, die mit einer Lungenentzündung einhergeht und das Pontiac Fieber (ohne Lungenentzündung). Bei beiden Erkrankungen ähneln die Symptome denen einer Grippe.
Untersuchungen zeigen, dass heute circa 16 Prozent der Trinkwasseranlagen in deutschen Gebäuden mit Legionellen kontaminiert sind. Oft gelangt es durch das Grundwasser hinein, denn Legionellen kommen in diesem ganz natürlich vor – ebenso wie in vielen Oberflächengewässern und in der Erde. So bleiben auch Wasserwerke nicht von den Bakterien verschont. Damit sich Legionellen in einem gesundheitsgefährdenden Ausmaß entwickeln können, kommen oft verschiedene Faktoren zusammen. Ein Aspekt ist das lange Stehen von Wasser in den Wasserrohren. Werden Gebäude länger nicht benutzt, können Kontaminationen überhandnehmen.
Escherichia coli ist ein sogenanntes Darmbakterium. Im Darm kommt es natürlicherweise vor und trägt dort zu einer gesunden Funktion bei. Findet man dieselben Bakterien im Trinkwasser, kann dies allerdings problematisch werden. In der Regel ist das außerdem ein Hinweis dafür, dass fäkalienhaltiges Oberflächenwasser in die Wasserversorgung gelangt ist.
Die häufigsten Bakterienstämme von E. coli sind harmlos. Daher ist die Kontamination an sich noch nicht mit einer Gesundheitsgefahr verbunden. Allerdings treten die Bakterien auch in besonders großer Anzahl auf, wenn weitere, gefährliche Keime im Wasser enthalten sind. Zu solchen gehören beispielsweise Salmonellen, Campylobacter und Streptokokken. Das macht zum einen den Nachweis der gefährlichen Krankheitserreger schwierig. Zum anderen dient ein starkes Vorkommen von E. coli auch immer als Hinweis darauf, dass weitere Keime vorhanden sein könnten. Nach dem Auffinden von E. coli können also weiterführende Untersuchungen sinnvoll sein.
Zur Gruppe der coliformen Bakterien gehören unter anderem die Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Escherichia und Klebsiella. Im Gegensatz zu den nicht-coliformen Keimen können coliforme Bakterien Laktose fermentieren. Einige coliforme Bakterien sind fäkalen Ursprungs, stammen also aus Fäkalien / dem Stuhl. Andere coliforme Bakterien kommen ausschließlich in der Umwelt vor, man nennt sie daher auch „umweltcoliforme Bakterien“. Einige coliforme Bakterien können schwerwiegende Erkrankungen auslösen. Zu diesen gefährlichen Erregern gehören zum Beispiel EHEC oder Salmonellen.
Werden coliforme Bakterien im Trinkwasser gefunden, ist dieses nicht mehr zum Verzehr geeignet. Es sind dann umfassende Hygienemaßnahmen notwendig. Je nach Ort und Art der Kontamination kommen beispielsweise UV-Licht-Bestrahlung oder Chlorung des Wassers als Optionen infrage.
Ähnlich wie Kolibakterien gehören auch Enterokokken zu einer natürlichen Darmflora. Dort sorgen sie für eine Ansäuerung des Darmmilieus. Gelangen die Bakterien in das Trinkwasser, vermehren sie sich dort nicht weiter. Allerdings ist ihre Beseitigung, beispielsweise mithilfe von Desinfektionsmitteln, eher schwierig. Liegt eine Enterokokken-Kontamination vor, deutet dies auf eine (eventuell länger zurückliegende) Verunreinigung mit Fäkalien hin. Enterokokken können zum Beispiel Blutvergiftungen, Herzbeutelentzündungen und Harnwegsinfekte auslösen.
Pseudomonas aeruginosa ist ein Keim, der insbesondere in den unterschiedlichsten, feuchten Umgebungen vorkommt. Der Erreger gehört zu den natürlichen Bestandteilen der Darm- und Hautflora. Er ist sehr widerstandsfähig und vermehrt sich schnell, wenn er einmal in ein Versorgungssystem gelangt ist. Besonders große Gefahr geht von Pseudomonas aeruginosa aus, wenn er sich in den Systemen von Krankenhäusern und Schwimmbädern ausbreitet. Daher bezeichnet man ihn häufig auch als klassischen „Krankenhauskeim“.
Das höchste Risiko, durch eine Kontamination Gesundheitsschäden zu erleiden, haben Kleinkinder und Personen mit Immundefiziten. Gerade bei Kindern ruft der Keim häufiger Magen-Darm-Erkrankungen hervor. Bei Erwachsenen, immungeschwächten Menschen kann es zu Infektionen der Haut oder der Ohren kommen.
Wie einige andere Keime kommt Clostridium perfringens häufig im Darm vor. Das Bakterium ist sehr resistent gegenüber Chlor bzw. Desinfektionsmitteln, eine Kontamination lässt sich also nicht schnell und einfach beseitigen. Insbesondere die Sporen, die das Bakterium bildet, sind auch unter Extrembedingungen sehr lange überlebensfähig. Wenn Clostridium perfringens im Trinkwasser nachgewiesen wird, kann das auch ein Hinweis auf das Vorhandensein bestimmter Parasiten (zum Beispiel Cryptosporidien oder Giardien) sein. Diese zeigen ähnliche Resistenzeigenschaften wie Clostridium perfringens. Die Keime gelangen in der Regel über kontaminiertes Oberflächenwasser in das Trinkwasser. Sie können unter anderem Lebensmittelvergiftungen hervorrufen.
Bei den meisten, hier berücksichtigten Keimen liegt der Referenzbereich bei 0. Sobald auch nur geringste Mengen der Erreger nachgewiesen werden, ist dies also ein Grund, aktiv zu werden. Ein Ausnahme bilden die Legionellen. Hier liegt der Höchstwert bei 100 KBE/100 ml. Bei der Prüfung der Kolonienzahl bei 22 Grad Celsius und bei 36 Grad Celsius dürfen die Bakterienkonzentrationen nicht über 100 KBE/ml liegen.

Die in diesem Test berücksichtigten Erreger können sich unterschiedlich auf den menschlichen Organismus auswirken. Je nach Erreger und je nach Intensität der Verunreinigung können die Gesundheitsgefahren gering bis schwerwiegend sein.
Beispiele für Beschwerden durch die aufgeführten Erreger sind:
Weitere mögliche Gesundheitsfolgen finden Sie bei den Einzelbeschreibungen der Erreger.
Keime und andere Verunreinigungen können auf unterschiedlichen Wegen in das Trinkwasser gelangen. Die typischen Kontaminationswege hängen auch von der Erregerart und von deren Verbreitung ab. Legionellen können beispielsweise aus dem Grundwasser eingetragen werden, Kolibakterien kommen vor allem durch Fäkalien aus dem Oberflächenwasser in das Trinkwasser.
Weitere Risikofaktoren sind:
Eine Kontamination mit den hier aufgeführten Keimen sollte in jedem Fall Konsequenzen haben. Alle Beeinträchtigungen dieser Art können leichte bis schwere Gesundheitsschäden hervorrufen. Informieren Sie also direkt alle Personen, die das Trinkwasser im Normalfall nutzen. Wenn Referenzwerte überschritten wurden, sollten Sie auch weitere Verantwortliche und/oder Beteiligte informieren. Dazu gehören beispielsweise (bei Mietimmobilien) der Vermieter und gegebenenfalls das Unternehmen, das für die Wasserversorgung zuständig ist. Falls Installationsbetriebe in dem betroffenen Gebäude aktiv sind oder vor kurzer Zeit aktiv waren, sollten auch diese kontaktiert und informiert werden.
Bitte beachten Sie, dass dieser Labortest keine behördliche oder gerichtliche Anerkennung hat. Es ist eine orientierende Trinkwasseruntersuchung. Der Test wird jedoch von einem qualifiziertes Labor (GANZIMMUN, Mainz) für Sie durchgeführt und kann Ihnen dabei helfen, klare Erkenntnisse über Ihre Wasserqualität zu erhalten.