Mikrobiologische Analyse der aeroben und anaeroben Leitkeime, von Schimmelpilzen und Hefen (Candida albicans und Candida spp.), α-1-Antitrypsin, Calprotectin, EPX, Lysozym und sIgA im Stuhl von ungestillten Säuglingen.
Man geht heute davon aus, dass das Immunsystem des Kindes eng mit der Muttermilch und dem Stillen verbunden ist. Doch auch Säuglinge, die nicht gestillt werden, können eine gesunde Darmflora entwickeln. Für Eltern, die sich Klarheit über die Darmgesundheit Ihres Säuglings verschaffen möchten, ist dieser Test von medivere geeignet.
Er vereint ein breites Spektrum an Laboruntersuchungen, die anhand einer Stuhlprobe durchgeführt werden. Im Gegensatz zu dem Darmcheck für gestillte Säuglinge sind hier zusätzlich die Parameter Lysozym und sIgA enthalten. Sie können die Probe ganz einfach zuhause nehmen und anschließend an unser Partnerlabor für eine präzise Analyse senden.
Wenn ein Säugling nicht gestillt wird oder nicht gestillt werden kann, sind die Eltern oft besorgt und fragen sich oftmals, ob das Kind ein stabiles Immunsystem aufbauen kann. Mithilfe dieses Darmchecks für Säuglinge, der speziell für ungestillte Kinder erstellt wurde, erhalten Sie schnell Sicherheit. Ein weiterer Grund für einen Check können bestehende Beschwerden Ihres Babys sein, zum Beispiel häufige Bauchschmerzen.
Eine Stuhldiagnostik bei Säuglingen kann außerdem sinnvoll sein, wenn
Hinweis: Falls Ihr Kind erkennbare Schmerzen oder andere Krankheitsanzeichen zeigt, lassen Sie sich bitte direkt und ohne Verzögerung in einer kinderärztlichen Praxis beraten.
Bitte gehen Sie nach der Anleitung vor, um die Stuhlprobe Ihres Kindes zu nehmen. Ihrem Testset liegen alle Materialien bei, die Sie dafür benötigen.
Die Probe kann einfach zusammen mit dem ausgefüllten Probenbegleitschein sicher verschickt werden. Nutzen Sie hierzu die beiliegende Versandtasche, welche bereits vorfrankiert ist. Bringen Sie diese anschließend zu der nächsten Postfiliale oder zum nächstgelegenen Briefkasten.
Die Laborärzte unseres Partnerlabors GANZIMMUN in Mainz untersuchen die Stuhlprobe Ihres Kindes. Bis Sie das Ergebnis per Post erhalten, dauert es ungefähr 5 bis 7 Werktage. Sie können es online abrufen. Wenn Sie dies möchten, senden wir parallel auch einen Befund an die (kinder)ärztliche Praxis.
Um zu ermitteln, welche Bedingungen für das Bakterienwachstum im Darm bestehen, wird der pH-Wert des kindlichen Stuhls geprüft. Das Labor prüft also, ob das Milieu des Stuhls sauer oder basisch ist. In den ersten Lebensmonaten sollte der Wert zwischen 4,5 und 5,5 liegen. Bei sehr hohen pH-Werten kommt es meist zu einer geringeren Zahl an Bifidobakterien und Lactobacilli. Dies sind besonders wertvolle Keime für die kindliche Darmflora.
Darüber hinaus analysieren wir in diesem Darmcheck für ungestillte Babys auch die Stuhlkonsistenz.
In diesem Labortest wird das Vorkommen der folgenden, aeroben Leitkeime gemessen:
Als aerobe Leitkeime oder Aerobier bezeichnet man Mikroben, die Sauerstoff verwerten können. Keime dieser Art befinden sich vor allem in der Darmflora der oberen Darmabschnitte. Eine Ausnahme bilden die ebenfalls aeroben Colibacterien, denn sie sind vor allem im Dickdarm zu finden. In der gesunden Darmflora – auch beim Säugling – liegt das Verhältnis der aeroben zu den anaeroben Bakterien bei ca. 1:10.000.
Eine bedeutsame Gruppe innerhalb der aeroben Leitkeime bilden die Enterobacteriaceae (Enterobakterien). Dazu gehört beispielsweise E. coli, aber auch Bakterien aus den Gattungen Citrobacter, Enterobacter, Hafnia, Klebsiellen, Morganella, Proteus, Pseudomonas, Serratia und Yersinia.
Die Besiedelung des Darms beginnt in der Regel mit Escherichia coli. Diese Bakterien vermehren sich, zunächst kommen weitere aerobe Keimarten hinzu (zum Beispiel Enterokokken). Dadurch wird der Sauerstoffgehalt im Kolon (Hauptteil des Dickdarms inklusive Blinddarm) immer weiter reduziert. Es entstehen gute Bedingungen für das Wachstum der nachfolgenden Keime, der Anaerobier.
Anaerob bedeutet hier, dass die Keime in einem sauerstofffreien Milieu überleben können. Die Bedingungen, die die aeroben Keime zunächst im Darm des Säuglings schaffen, sind also optimal für sie. Zu den anaeroben Leitkeimen gehören unter anderem Bifidobakterien und Laktobazillen. Darüber hinaus gibt es auch anaerobe Keime, die die Gesundheit gefährden können. Hierzu zählt zum Beispiel der Keim Clostridium difficile.
Folgende Anaerobier werden im Darmcheck für ungestillte Säuglinge berücksichtigt:
Pilze sind natürliche Bestandteile des menschlichen Stuhls. Auch in der Darmflora von Säuglingen findet man sie bereits. Folgende Pilze werden in diesem Darmcheck berücksichtigt:
Die Prüfung auf Alpha-1-Antitrypsin im Stuhl erfolgt, weil dieses Protein unter anderem Entzündungsprozesse anzeigen kann. Es handelt sich um ein körpereigenes Eiweiß, das auch im kindlichen Darm vorkommt. Findet man beim Labortest erhöhte Werte, kann das auf eine Erkrankung oder auf eine akute Infektion hinweisen. Erhöhte Konzentrationen an Alpha-1-Antitrypsin können jedoch auch bei vorübergehenden entzündlichen Prozesse auftreten und muss kein Hinweis auf eine schwerwiegende Erkrankung sein.
Auch das Calprotectin ist ein Protein (Eiweiß). Findet man es in erhöhten Mengen im Stuhl eines Kindes, könnte das auf ein entzündliches Geschehen im Darmtrakt hinweisen.
Eosinophiles Protein X im Stuhl wird in diesem Darmtest berücksichtigt, da es auf Nahrungsmittelallergien hinweisen kann. Auch hier handelt es sich um ein Protein. Es kann von aktivierten weißen Blutkörperchen freigesetzt werden und wirkt unter anderem als Zellgift gegen gesundheitsgefährdende Parasiten und Bakterien. Findet man Eosinophilen Proteins X in hohen Mengen im Stuhl, kann das zum Beispiel auf Nahrungsmittelallergien, auf einen Parasitenbefall oder auf eine entzündliche Erkrankung der Darmschleimhaut hinweisen.
Das sekretorische IgA (sIgA) wird im Darm produziert. Es gehört zu den Immunglobulinen, also zu den Antikörpern. In welchem Ausmaß es im Darm vorhanden ist, hängt vor allem von der Zusammensetzung der Darmflora ab. Insbesondere von dem Anteil der sogenannten Säureflora, die zum Beispiel aus Lactobacillus, Bifidobakterium und Bacteroides spez. besteht. Eine wichtige Aufgabe von sIgA ist es, im Darm körperfremde Antigene zu bekämpfen und so die Darmschleimhaut zu schützen. Hohe Werte treten unter anderem bei Darmentzündungen und bei Darminfektionen auf. Niedrige Werte sind zum Beispiel bei chronischem Durchfall zu beobachten.
Auch durch die Messung von Lysozym im Stuhl können Rückschlüsse auf eventuelle Darmentzündungen gezogen werden. Es handelt sich um ein Enzym, das natürlicherweise in den Darmschleimhäuten, aber auch in anderen Bereichen des Organismus vorkommt, zum Beispiel im Speichel, im Schweiß und in den Nasenschleimhäuten. Es spielt eine wichtige Rolle bei der Abwehr von bakteriellen Infektionen. Die Werte, die im Stuhl gemessen werden, zeigen das Ausmaß der Leukozyteneinwanderung in den Darm. Ist diese hoch, ist von einer starken, aktiven Abwehrreaktion auszugehen. Das kann zum Beispiel auf eine Darmentzündung hindeuten.

Muttermilch gilt als besonders wertvoll für das kindliche Immunsystem und für seine Darmflora. Darüber hinaus gelangen Untersuchungen zufolge auch viele wichtige Keime in den Körper des Kindes, während es an der Brust der Mutter trinkt. Daher kann das Risiko für eine gestörte Darmflora beim ungestillten Säugling erhöht sein.
Darüber hinaus gibt es verschiedene weitere Einflüsse, die eine Störung der Darmflora hervorrufen können bzw. das entsprechende Risiko steigern. Dazu gehören verschiedene chronische und akute Erkrankungen des Darms und die Einnahme von Medikamenten, die auf die Darmflora einwirken. Auch die Ernährung mit Flaschennahrung kann zu einem Ungleichgewicht der Darmflora führen.
Zudem können die Geburt per Kaiserschnitt und eine frühe Geburt das Risiko steigern.
Um Ihnen erste Anhaltspunkte zu geben, wie die einzelnen Laborwerte zu beurteilen sind, fügen wir dem Befund Ihres Kindes verständliche Erläuterungen bei. Durch grafische Abbildungen im Befund können Sie außerdem schnell erkennen, ob Abweichungen von den Referenzwerten vorhanden sind.
Auch wenn sich die Darmflora von Säuglingen in den meisten Fällen innerhalb des ersten Lebensjahrs stabilisiert, sollten Eltern die Darmgesundheit ihres Kindes ernst nehmen. Falls sich also bei dem Darmcheck auffällige Werte gezeigt haben, sollten Sie diesen Hinweisen weiter nachgehen. Bitte lassen Sie sich in einem solchen Fall auch kinderärztlich beraten. So erhält Ihr Kind – falls notwendig – die bestmögliche, individuelle Therapie.